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Serie von Skandalen bei US-Fonds

Von Peter Bauer

Wirtschaft

Zahlreiche US-Investmentfonds und Hedge-Fonds geraten wegen illegaler oder verpönter Handelspraktiken immer stärker in die Schusslinie der US-Aufsichtsbehörden. Dabei geht es für geschädigte Langzeitanleger jährlich um Milliardenbeträge.


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Das US-Repräsentantenhaus verordnete auf Grund der Skandalwelle in einer neuen Gesetzesvorlage fast einstimmig eine drastische Verschärfung der Aufsichts- und Offenlegungsregeln für Anbieter von Investmentfonds. Der Senat wird sich im kommenden Jahr mit diesem eskalierenden Problem befassen.

Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer, die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC sowie andere Bundes- und Landesbehörden sind ebenfalls aktiv. Betroffen sind 95 Millionen Amerikaner, die Anteile von insgesamt 6.000 Investmentfonds im Gesamtwert von 7 Bill. Dollar (5,8 Bill. Euro) halten.

Besonders beanstandet wird der illegale "späte Handel" mit Investmentfondsanteilen. Hedge-Fonds und andere bevorzugte Kunden vieler Investmentfondsfirmen durften dabei nach Festlegung der Fonds- Schlusskurse um 16.00 Uhr New Yorker Zeit noch Kauf- oder Verkaufsaufträge zu den jeweiligen Schlusskursen abwickeln.

Sie profitierten dabei von nachbörslichen Gewinnmeldungen von Unternehmen und anderen späten kursbeeinflussenden Entwicklungen. Während normale Anleger erst am nächsten Tag auf die Neuentwicklungen reagieren konnten, kauften oder verkauften sie rasch mit Gewinn Investmentfondsanteile. Die Gesamtschäden durch den illegalen späten Handel für die Langzeitinvestoren bei den Investmentfonds werden von Wertpapierfachleuten auf jährlich 5 Mrd. Dollar (4,2 Mrd Euro) geschätzt.

Durch so genanntes "Market Timing", das heißt durch verpönte Arbitragegeschäfte, sollen Langzeitinvestoren bei Investmentfonds jährlich etwa 400 Mrd. Dollar (334 Mrd. Euro) verloren haben. "Market Timing" ist nicht verboten. Viele Investmentfonds hatten allerdings in ihren Prospekten den Anlegern mitgeteilt, dass sie solche Transaktionen nicht zulassen, während sie sie in Wirklichkeit doch für bestimmte Kunden ermöglichten. Die Anleger müssen aber nach den US-Wertpapiergesetzen alle gleich behandelt werden.

Die illegalen Handelspraktiken haben ein erstes große Opfer gefordert. Die zuständige Aufsichtsbehörde (Comptroller of the Currency) hat die Schließung der in Phoenix (Arizona) ansässigen Security Trust Company angeordnet. Diese Bank verwaltet Vermögenswerte von 13 Mrd. Dollar für 2300 Pensionskassen. Die Security Trust soll betrügerischen "späten Handel" und "Market Timing" durch eine Gruppe von Hedge Fonds ermöglicht haben.

Untersuchungen laufen nach Informationen der "New York Times" auch gegen andere Firmen. Darunter seien Bank of America, PGHG Funds, Alliance Capital Managment, Prudential Securities, Strong Financial, Putnam Investments, Fred Alger Managment und Millenium Partners.