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Sex in der Stadt

Von Andreas Rauschal

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Nicht jeden Tag ist die Unterwelt zu Gast in "Wien heute". Warum? Diesbezüglich wurde am Dienstag Rotlicht ins Dunkel gebracht. Mit einer Kurzreportage, die sich mit Unnötigkeiten wie Ordnung oder einer tieferen Aussage nicht lange aufhielt, ging es um eine Art Streifzug unter der Regie des Flaneurs Roland Girtler. Stellvertretend für uns schien sich der Soziologie-Professor als Vermittler und "Dolmetscher" vor allem für die Sprache der Szene zu interessieren. Eine Frage an Ex-Gürtelgott Toni über den Umgang mit seinen "Mädchen": "Wenn du sagst, du gehst mit denen Gassi, was willst du damit sagen?" Die Antwort darauf ließ in etwa vermuten, worauf der Moderationstext hinauswollte. Immerhin hätten seinerzeit gleich vier Frauen für Toni gearbeitet, und das "nicht zuletzt dank seines unvergleichlichen Charmes": "Na, i bin essen gonga mid eahna!"

Der Felberstraßen-Fredi komplettierte die babylonische Sprachverwirrung mit einem Impulsreferat über Decknamen und "den Gschwinden", der gar nicht gschwind war, sondern langsam.

Wie sie Distanz herstelle, erklärte eine Prostituierte nicht minder kryptisch: "Kennst du Trüffelschweine? Die finden die Schwammerln. Und ich weiß, wer negativ ist und wer nicht. Man riecht es, im Unterbewusstsein." Welche Erkenntnis der Flaneur aus alledem zog, blieb im Unklaren. Sein irritiertes Nicken allerdings ließ vermuten, dass sie ausfallen könnte wie eine Kurzbeschreibung des Beitrages: "Ja eh."