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Short People ohne Chance

Von Christian Mayr

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Der Rennkalender des internationalen Skiverbandes befindet sich im Umbruch: Die Tage der Kombination, einst das Nonplusultra im Ski-Zirkus (denn Hahnenkammsieger durfte sich nur nennen, wer in Kitzbühel die Kombination gewann), sind gezählt, der SuperG steht zur Disposition - stattdessen wird es Sprintabfahrten in zwei Läufen und mehr Parallel-City-Events geben. Dass Letztere an sich funktionieren, bewies das Rennen am Dienstagabend in Stockholm, als knapp 10.000 Fans eine dichte Atmosphäre schufen, die mitunter an klassischen Alpin-Schauplätzen fehlt. Ein Schladming in Mini-Format sozusagen. Sportlich wird es allerdings wohl noch etwas nachzujustieren geben, denn wenn die zwei großen Slalom-Dominatoren der vergangenen Jahre - Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen - bei dieser Art des Slaloms plötzlich keine Chance mehr haben, kann etwas nicht stimmen. Während Kristoffersen zuletzt stets in Runde eins rauskugelte, musste der Ski-Superstar all seine Kräfte mobilisieren, um gegen No-Names wenigstens eine Runde zu überstehen. Dabei hat er diese Disziplin einst dominiert und auch Österreich zwei Mal zu Team-WM-Gold geführt. Doch ohne die Doppelblocktechnik gegen die Tore hat man keine Chance mehr. Doch wer klein ist, kann diese nie so effizient einsetzen wie die Finalhünen Ramon Zenhäusern (2,00 Meter) und Andre Myhrer (1,89 Meter). Hirscher (1,73 Meter) hatte trotz Extra-Trainings dieses Crossblockings keine Chance auf den Sieg. Womit man sich - um hier nicht reine City-Event-Spezialisten heranzuzüchten, die die eigentlichen Weltcup-Stars düpieren - Änderungen überlegen sollte. Wie kleinere oder leichtere Tore sowie eine eckigere Kurssetzung. Und damit es nicht wie bei Randy Newman heißt: "Don’t want no short people round here."