Mit der Eröffnung des sozialpädiatrischen Ambulatorium Fernkorngasse hat die "Vereinigung zugunsten körper- und mehrfachbehinderter Kinder und Jugendlicher für Wien, Niederösterreich und das Burgenland" (VKKJ) einen vorläufigen Höhepunkt in ihren Bemühungen erreicht.
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Am Anfang stand der gemeinsame Leidensdruck von Eltern und Therapeuten, die die Betreuung körper- und mehrfachbehinderter Kinder durch die öffentliche Hand als unzureichend empfanden. Als die VKKJ 1975 von Eltern behinderter Kinder zur Verbesserung des therapeutischen Angebots gegründet wurde, ahnte niemand mit welcher Dynamik sich diese Selbsthilfegruppe entwickeln würde.
Schon 1978 konnte durch eine großzügige Spende einer österreichischen Bank ein Lokal in der Märzstraße im 15. Wiener Gemeindebezirk erworben werden. Verträge mit den Landessozialämtern von Wien und Niederösterreich und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger sorgten und sorgen für die Finanzierung des laufenden Betriebes.
Aus einigen Behandlungsräumen im Souterrain eines Hauses wurden mittlerweile sieben perfekt ausgestattete Ambulatorien mit insgesamt 200 Mitarbeitern. Zu jenem in der Märzstraße kamen im Laufe der Jahre je ein Ambulatorium in Wiener Neustadt, in Strebersdorf (Wien 21), in der Rhigasgasse (Wien 17), in Mistelbach und in Amstetten dazu. Das sozialpädiatrische Ambulatorium in der Fernkorngasse (Wien 10) ist das jüngste erfolgreich verwirklichte Projekt der VKKJ und wurde im Juni dieses Jahres eröffnet. In die ehemalige Konsumfiliale auf Nummer 91 sind engagierte Ärzt(innen) und Therapeutinnen eingezogen. Statt der Regale zieren fröhliche Kinderzeichnungen die Wände.
Durch eine großzügige Erbschaft konnte die VKKJ, deren Mitglieder ehrenamtlich für den Verein tätig sind, das Objekt käuflich erwerben. Damit ist nicht nur das Ambulatorium Fernkorngasse finanziell abgesichert, auch der Verein hat dadurch eine solide wirtschaftliche Basis. Stand ursprünglich die physiotherapeutische Betreuung des Kindes im Vordergrund, so ist es jetzt die ganzheitliche Betreuung der Kinder und deren Familien. Dem multidisziplinären Team unter der Leitung von Prim. Dr. Klaus Vavrik ist es ein Anliegen, gemeinsam mit allen Beteiligten ein individuelles Betreuungsangebot für jedes Kind abzustimmen.
Die Untersuchungen und Behandlungen erfolgen auf Krankenschein. Die Kosten tragen die Sozialversicherungen und die Stadt Wien bzw. das Land Niederösterreich.
Der Bedarf an den Leistungen, die die Ambulatorien der VKKJ anbieten, ist groß. So nimmt es auch nicht wunder, dass der Verein bereits mit einem nächsten Projekt schwanger geht: ein Ambulatorium für den Raum Baden/Mödling.