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Sicherheit beim Einkaufen per Smartphone

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Immer mehr Kunden bestellen mobil - Handelsverband vergibt neues Gütesiegel für mobile Sites und Apps.


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Wien. "Mobiles Einkaufen ist massiv im Kommen", sagt Patricia Mussi, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Österreich. Smartphones werden vor allem zur Produktinformation genutzt. Drei Prozent der Österreicher ab 15 Jahren bestellen auch via Smartphones und Tablet-PCs in Online-Shops - Tendenz steigend. Um den Konsumenten beim Einkauf über mobile Endgeräte Sicherheit zu geben, vergibt der Handelsverband ab sofort das "Mobile Commerce Quality Gütesiegel" an Händler für mobile Websites und Apps.

Kriterien bei der Vergabe sind die klare Information über Preis und Lieferkosten, Benutzerfreundlichkeit, sichere Zahlungsabwicklung, Datenschutz und die Erfüllung der Offenlegungspflichten (AGB, Impressum). Im herrschenden Gütesiegel-Dschungel könne das neue Zeichen ein wichtiger Wegweiser sein, sagt Franz Floss, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Wichtig sei auch die jährliche Kontrolle: Nach einer Erstbegutachtung durch den Handelsverband wird die Zertifizierung jedes Jahr überprüft. Die Erstbegutachtung kostet 780 Euro, die Neuüberprüfung 560 Euro. Rabatte gibt es für Firmen mit mehreren Marken und Handelsverband-Mitglieder.

Schwierig: Produkte auf wenig Platz

so attraktiv wie am PC darstellen

Mussi erwartet, dass rund 30 Firmen in den kommenden 14 Monaten das neue Siegel beantragen werden. Zum Vergleich: Das E-Commerce-Quality-Siegel für Online-Shops, das seit mehr als zehn Jahren vergeben wird, tragen 70 Unternehmen.

Einkaufen über Smartphones und Tablets biete eine große Chance für den Handel als neues Instrument für das Marketing und um Umsätze zu generieren, sagt Mussi. Für die Händler sei es eine Herausforderung, die Produkte auf weit weniger Platz als auf dem Desktop attraktiv darzustellen und dabei die gesetzlichen Informationspflichten zu erfüllen - denn es gelten dieselben Vorschriften wie für Online-Shops.

Nur jeder zweite Händler verkauftauch im Internet

Viele Händler hinken dem technologischen Fortschritt allerdings hinterher: Nur 47 Prozent von mehr als 150 filialisierten und organisierten Händlern haben einen Online-Shop, wie eine Untersuchung des Standortberaters Regioplan ergeben hat. Den höchsten Anteil weisen die Buchbranche (92 Prozent) und der Elektrohandel (78 Prozent) auf. Selbst wenn die Umsatzrendite im Onlinehandel noch sehr mager ausfällt, ist der Onlinestore eines Händlers ein wichtiges Werkzeug für Werbung und Markenpflege, sagt Michael Oberweger von Regioplan: "Kaum ein Player des stationären Einzelhandels wird seine Marktanteile ohne Onlinevertrieb behalten können."

Kontakt rund um das Mobile Commerce Quality Gütesiegel des Handelsverbandes: 01/406 22 36, tamara.rott@handelsverband.at.Einen Überblick über alle zertifizierten Online-Shops gibt www.sicher-einkaufen.at