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Sicherheitsdenken prägt den Urlaub

Von Thomas Pressberger

Wirtschaft
© Fotolia/Andrey Armyagov

Autoreisen nach Italien und Kroatien stehen hoch im Kurs, fast die Hälfte der Österreicher urlaubt in der Heimat.


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Wien. Kommendes Wochenende beginnt die Ferienzeit und damit auf Österreichs Straßen und in den Tourismusdestinationen die Hochsaison. Jeder zweite Österreicher über 15 Jahre fährt im Sommer mindestens einmal in den Urlaub, fast die Hälfte der Reisen führt ins Inland, ergibt eine Befragung der Statistik Austria. Die Sommerurlauber, die es weiter wegzieht, fahren am liebsten mit dem Auto zum Baden nach Italien und Kroatien. Bei den Inlandsurlaubern standen im Sommer 2016 die Steiermark, Kärnten und Salzburg an vorderster Stelle.

Keine Lust auf Urlaub

Fast ein Viertel der Österreicher über 15 Jahre fährt überhaupt nicht auf Urlaub. Als Gründe geben 38,3 Prozent an, einfach keine Lust zu haben. Jeder Dritte nennt gesundheitliche Gründe, jeder Vierte hat keine Zeit zum Verreisen, und jeder Fünfte gibt finanzielle Gründe fürs Daheimbleiben an. Jeder zehnte Nicht-Urlauber hat Sicherheitsbedenken.

Bei Reisen ins Ausland ist heuer der Faktor Sicherheit sogar entscheidend. Deshalb sind Destinationen wie Griechenland und Spanien, die derzeit als ungefährlich gelten, bei großen Reiseveranstaltern besonders gefragt. Auch Bulgarien gewinnt als günstige Ausweiche für Familienurlaube an Bedeutung. In der Türkei hingegen herrscht Flaute. Entspannung gibt es dafür in Ägypten und Tunesien. Die Urlauber hätten laut Branchenvertretern Vertrauen zurückgewonnen, es sei aber bei Weitem noch nicht, wie es einmal war.

Keine Flaute, aber ein Nächtigungsminus brachte der heurige Mai dem heimischen Tourismus. Das dürfte laut Statistik Austria damit zusammenhängen, dass die verlängerten Wochenenden um Pfingsten und Fronleichnam heuer in den Juni gefallen sind, im Vorjahr hingegen in den Mai. Aussagekräftige Vergleiche seien daher erst nach den Juni-Ergebnissen möglich. In den ersten fünf Monaten des Jahres gab es in Österreich um 0,4 Prozent weniger Übernachtungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wobei Ausländer um 0,5 Prozent weniger oft in Österreich schliefen. Die Hälfte der ausländischen Übernachtungen entfällt auf Deutsche, elf Prozent auf Niederländer und fünf Prozent auf Schweizer und Liechtensteiner.

Kein Geld für Investitionen

Die heimischen Hotels sind gut gebucht, bei den Finanzen hapert es aber. Immerhin mussten 30 Prozent geplante Investitionen zurückstellen, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) hervorgeht. In Vorarlberg habe sich sogar jeder zweite Betrieb gezwungen gesehen, Investitionen zurückzunehmen. Österreichweit meinen 38 Prozent aller Befragten, es sei heuer schwieriger, an eine Finanzierungszusage der Bank zu kommen. "Es ist notwendig, der Branche einen finanziellen Schub zu geben", so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.