Abu Hamza wegen Anstiftung zum Mord in London verurteilt. | Auch USA wollen ihm Prozess machen. | London. Am Dienstag wurde der radikale Islamisten-Prediger Abu Hamza in London wegen mehrfacher Anstiftung zu Mord und Rassenhass zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.
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Der ursprünglich aus Ägypten stammende Imam, der seine beiden Hände sowie ein Auge im Jihad in Afganistan verlor, ist in Großbritannien zum Symbol des islamischen Radikalismus geworden. In Londons Straßen und in der Finsbury Park Moschee versuchte er mit aufrührerischen Reden Freiwillige für terroristische Anschläge zu rekrutieren und jubelte offen über die Anschläge auf New York.
"Derjenige, der Allahs Gesetz verhindert, muss eliminiert werden", lautete einer seiner Schlüsselsätze. Neben der Anstiftung zum Mord an allen Ungläubigen wetterte er gegen Alkohol, homosexuelle Priester, die Tourismusindustrie und Frauen in Bikinis. Und ganz besonders gegen Juden: "Juden sind Feinde untereinander und Allah hat sie verdammt. Deshalb hat er ihnen Hitler gesandt."
Terror-Handbuch und Waffen stets zur Hand
Bei seiner Verhaftung im Mai 2004 fand die Polizei über 3.000 Tonkassetten und 600 Videos von Reden, die zur Verbreitung seiner Ideen gedacht waren. Auch die "Enzyklopädie des Afganischen Jihad", von der britischen Presse als "Terror-Handbuch" bezeichnet, befand sich in seinem Besitz. In der Moschee selbst fanden die Beamten gefälschte Pässe, Tränengas, Messer und Schusswaffen. Für die Polizei nur einer der Gründe zur Annahme, dass die Finsbury Park Moschee Zentrum für terroristische Verschwörungen in ganz Europa gewesen sein könnte. Viele britische Moslems sind froh, dass der Hass-Prediger vorerst aus dem Verkehr gezogen wurde. Auch Oberstaatsanwalt Ken Macdonald betont: "Hamza predigte eine gefährliche Mischung aus Hass und Gewalt, die mit der wahren Lehre des Islam, wie sie Millionen von Menschen rund um die Welt praktizieren, nichts zu tun hat".
Wenn Abu Hamza Glück hat, könnte er allerdings schon in zwei bis drei Jahren wieder frei sein. Doch Londons Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh wird nicht seine Endstation sein. Ihm steht nach seiner Entlassung eine mögliche Auslieferung in die USA bevor, wo er wegen terroristischer Betätigung und mutmaßlicher Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida gesucht wird.