Die EU-Kommission hat dem Siemens-Konzern die Übernahme des österreichischen Anlagenbauers VA Tech genehmigt, dies allerdings an Auflagen geknüpft. Siemens müsse sich vom Wasserkraftgeschäft von VA Tech trennen und die Unabhängigkeit des Metallanlagenbauers SMS Demag sichern, teilte die EU-Wettbewerbsbehörde am Mittwoch in Brüssel mit.
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Siemens habe dies bereits zugesagt. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte, die Auflagen sollten verhindern, dass die Einkaufspreise für Anlagen zur Stromerzeugung steigen und dies zu steigenden Strompreisen führe. "Wir unterstützen die Bildung starker, wettbewerbsfähiger Unternehmen unter der Voraussetzung, dass ein wirksamer Wettbewerb auf allen relevanten Märkten erhalten bleibt."
Die Kommission hatte sich ursprünglich daran gestört, dass Siemens und VA Tech weltweit in vielen ähnlichen Bereichen tätig sind, so beim Bau von Kraftwerken, Stromversorgungsnetzen und Zügen. Die Auflagen sollen nun eine Störung des Wettbewerbs verhindern. So sei VA Tech Hydro europäischer Marktführer bei Turbinen und Generatoren für Wasserkraftwerke. Eine Zusammenlegung mit dem Wasserkraftgeschäft von Siemens hätte den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt, teilte die Kommission mit. Dies werde nun verhindert, wenn Siemens VA Tech Hydro verkauft.
Über Treuhänder soll Siemens zudem sicherstellen, dass der Anlagenbauer SMS Demag vom Konzern unabhängig bleibt. Siemens ist an SMS Demag mit 28 Prozent beteiligt, doch das Unternehmen sei zugleich der wichtigste Wettbewerber von VA Tech bei Anlagen zur Stahlerzeugung.