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Das Grollen des Steines, der Rapid-Trainer Zoran Barisic nach dem 3:1-Sieg gegen Sturm von dem Schultern fiel, war von Graz bis nach Hütteldorf zu hören. Bei Rapid haben sich die Gemüter zumindest sportlich beruhigt, die Grün-Weißen feierten eine ordentliche Leistung, den ersten vollen Erfolg in der Ära Barisic, den ersten Auswärtssieg seit November und - am wichtigsten - die fünf Punkte Vorsprung, die die Mannschaft als Drittplatzierter auf die Verfolger WAC und Sturm aufweist. Im Rennen um den Europacup haben die Wiener nun die Nase vorn. "Man hat deutlich gesehen, dass wir die Initiative ergreifen wollten", bilanzierte Barisic. Doch die Initiative eines Klubs muss über das aktuelle sportliche Geschehen hinausgehen, jene, die Barisic auf dem Rasen gesehen haben will, muss sich auch in der Führungsetage des Vereins zeigen. Und da dient ausgerechnet die Austria als Vorbild, auch wenn man sich das beim Lokalrivalen ungern eingesteht. Doch davor, was die Austria in dieser Saison leistet, muss man neidlos Respekt haben: Zum einen steht der Meistertitel mit sechs Punkten Vorsprung mehr oder minder fest - sogar Trainer Peter Stöger hat mit prägnanten Worten die Zaudermaske abgesetzt und der Mannschaft so zusätzlichen Schwung fürs saisonale Finish gegeben ("Wir werden Meister. Aus") - zum anderen wird an der Zukunft gebastelt: Binnen einer Woche wurden gleich sieben aktuelle Spieler längerfristig gebunden. Das ist ein klares Signal. Solche zukunftsweisenden Signale (Stadion? Strukturen? Verträge?) würde man sich auch aus dem Westen Wiens wünschen.