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Silvio Berlusconi beringt seine Unterstützerinnen

Von Rainer Mayerhofer

Europaarchiv

Italiens Premier will schon wieder acht neue Abgeordnete erobert haben. | Rom/Wien. Ringe, die mit Rubinen, Diamanten und Smaragden - Edelsteinen in den Farben der italienischen Trikolore - besetzt sind, wird Italiens Premierminister Silvio Berlusconi allen weiblichen Abgeordneten, die ihm am 14. Dezember das Vertrauen ausgesprochen haben, zu Weihnachten schenken. Wert der Ringe: pro Stück etwa 1400 Euro.


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Unterdessen hat Berlusconi bei einem Abendessen mit italienischen Mandataren der Europäischen Volkspartei mitgeteilt, dass es ihm gelungen sei, acht neue Abgeordnete für seine Partei zu werben. "Ich habe die ganze Nacht damit verbracht, sie zu treffen, obwohl ich es vorgezogen hätte, schöne Mädchen zu treffen", meinte der für seine Affären bekannte Politiker unter dem Gelächter seiner Parteifreunde. Die Namen der Neuerwerbungen nannte Berlusconi allerdings nicht. Sie sollen vorerst top secret bleiben.

Während Berlusconi weiterhin bei den Oppositionsparteien Ausschau nach neuen Unterstützern hält - unter anderen möchte er auch den zum katholischen Flügel der Demokratischen Partei (PD) gehörenden früheren Bildungsminister Giuseppe Fioroni in sein Lager holen -, will PD-Chef Pier Luigi Bersani eine breite Allianz aus allen Links- und Zentrumsparteien gegen den Regierungschef aufbauen. Bersani rechnet angesichts der Tatsache, dass Berlusconi bei der Vertrauensabstimmung am Dienstag nur eine hauchdünne Mehrheit hatte, mit baldigen Neuwahlen.

In Rom wurden unterdessen alle 23 Demonstranten, die im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vom Dienstag festgenommen worden waren, wieder auf freien Fuß gesetzt. Roms Bürgermeister Gianni Alemanno protestierte und forderte mehr Härte gegen Gewalttäter.