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Jürgen "The Normal One" Klopp wird seinem Beinamen nicht gerade gerecht, wenn er folgende Attacke reitet: "Die Nations League ist der sinnloseste Wettbewerb der Welt", meinte der 51-jährige Liverpool-Trainer im Stil seines schnoddrigen Pendants "The Special One" José Mourinho. Nachsatz: "Ich weiß nicht genau, was du dabei gewinnen kannst, aber da ist irgendein Finale im nächsten Sommer oder so. Und das war es dann." So ist es freilich nicht ganz - und daher muss sich der vormalige BVB-Kulttrainer die Kritik an seinen Aussagen zu Recht gefallen lassen. Denn dass die neue Nations League eine Aufwertung der Nationalteams, die durch die nationalen Ligen und internationalen Wettbewerbe ins Hintertreffen geraten sind, darstellt, steht wohl außer Zweifel. Und die Länderkämpfe - auch abseits von WM und EM - sind noch immer die zugkräftigste und populärste Trägerrakete des Weltfußballs. Außerdem wertet die Nations League kleine Nationen auf, weil sie diesen nicht nur die Perspektive des Aufstiegs, sondern auch eines EM-Tickets gibt. Und nicht zuletzt schafft sie für Top-Nationen endlich adäquate Gegner im Pflichtspielmodus. "Es ist ein Wettbewerb. Das ist mir in der Phase manchmal lieber, als gegen die ganz Kleinen zu spielen", entgegnete DFB-Teamchef Joachim Löw, dessen Elf am Samstag gegen Erzfeind Niederlande antritt. Ein solcher Hit freut alle Fußballfans.