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Die Sendung "Dimensionen" in Ö1 am Mittwoch Abend: Ein amerikanischer Geologe entwickelt auf der Basis eigener Forschung und von Diskussionen mit Kollegen "eine moderne Theorie der Sintflut" (so
lautete auch der Titel der Sendung), wonach zumindest der westliche Flut-Mythos eine reale Grundlage hat.
Vor etwa 7.500 Jahren soll am Bosporus der bis dahin bestehende Erdwall zwischen dem Mittelmeer und dem damals um etwa 120 Meter tiefer liegenden Schwarzen Meer, einem Süßwassersee, innerhalb nur
weniger Tage geborsten sein.
Das Tosen der herabstürzenden gewaltigen Wassermassen soll man mehr als 100 Kilometer weit gehört haben, der Wasserspiegel des Schwarzen Meeres stieg täglich um 20 Zentimeter. Die Siedler flohen,
auch ins Zwischenstromland von Euphrat und Tigris. Dort erhielten sich · durch die regelmäßig wiederkehrenden Überschwemmungen · die antiken Geschichten von der Flut, verschmolzen schließlich zu
einer Geschichte. Und die kann man in allen Mythen Mesopotamiens und der Levante wiederfinden, so auch in der Bibel.
Am selben Tag im Fernsehen wieder Berichte über die Flutkatastrophe in Mosambik. Hier nackte Bilder von der realen Sintflut von heute, dort die eingehende Beschäftigung mit dem antiken Mythos · ein
schönes Beispiel für den Unterschied zwischen den beiden Medien.
Weshalb ich wieder einmal zum Radiohören, zumal von Ö1, einladen möchte. Es lohnt sich. Und diesmal lohnte es sich ganz besonders.