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Sonnenchronik: Rascher steigt nun die Dauer der Lichten Tage, von 9 Stunden 31 am 1. auf 10 Stunden 59 Minuten am 28. Vom Sonnenuntergang bis zum Erscheinen der ersten Sterne bei 6 Graden Sonnentiefe sinkt die Bürgerliche Dämmerung von 33 auf 31 Minuten. Auch die Nautische Dämmerung bis zum Eintritt der Nacht bei 12 Graden Sonnetiefe verkürzt sich von 1 Stunde 11 auf 1 Stunde 7 Minuten. In Widerspiegelung des Erdumlaufs erreicht die Sonne am 18. um 18.18 Uhr den Anfang des Tierkreiszwölftels Fische. Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht mittags die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast auf den Schrägmast geworfenen Schattens über die Querspange mit dem Fische-Symbol und FEB 18.
Mondchronik: Am Abend des 1. geht der Mond noch fast rund auf. Dank der Libration, der perspektivischen Verschiebung der dunklen Mareflecken gegen den Mondrand, zeigen sich am 4. der Fleck Grimaldi möglichst nahe am linken Mondrand und am 7. der Mondsüdpol möglichst randfern im Letzten Viertel in der Waage. Bei Jupiter finden wir den Mond am 7. und 8. sowie bei Mars am 9. Am 11. steht er unweit Saturn und in Erdferne im Schützen, wo er am 12. immer noch nahe Saturn in niedrigster Himmelsbahn vom Auf- bis zum Untergang zieht. Tief in der Morgendämmerung des 13. steht der Mond als zarte Altlichtsichel im Südosten, bevor er am 15. zum Neumond wird. Dieser ist mit einer bei uns unsichtbaren partiellen Sonnenfinsternis verbunden, die ihr Maximum mit 60 Prozent vom Mond abgedecktem Sonnendurchmesser in der Antarktis erreicht. Die feine Neulichtsichel zeigt sich am 17. tief in der Abenddämmerung nahe Westsüdwesten. Die Libration lässt uns am 19. das kleine Mare Crisium möglichst nahe am Mondrand und am 21. den Mondnordpol randfern sehen.
Am 23. steht der Mond im Ersten Viertel im Stier und bedeckt für Wien um 18.08 Uhr mit seinem dunklen Rand Aldebaran, den hellen Hauptstern im linken Auge des Stiers. Um 18.58 Uhr gibt er ihn an seinem hellen Rand wieder frei. Für Innsbruck dauert diese Bedeckung von 17.59 Uhr bis 18.49 Uhr. Solche Sternbedeckungen machen die Bewegung des Mondes erlebbar. Sie beeindrucken durch die Plötzlichkeit des Vorganges infolge Fehlens einer dichten Mondatmosphäre. Besonders im Fernglas sind Bedeckungen heller Sterne durch den Mond eindrucksvoll. Ausführlich finden sich die Sternbedeckungen in Österreich im Österreichischen Himmelskalender: Zusendeauftrag = Eingang von 14 Euro auf AT61 6000 0000 0790 7948, Astronomisches Büro. In höchster Bahn zieht der Mond in den Zwillingen am 25. vom Auf- bis zum Untergang über den Himmel und am 27. durchläuft er seine Erdnähe im Krebs.
Planetensichtbarkeit: Merkur bleibt im Strahlenkranz der Sonne unsichtbar. Venus kann frühestens ab 10. tief in der Abenddämmerung nahe Westsüdwesten im Wassermann aufgesucht werden. Mars steht um 4 Uhr tief im Südosten und wechselt vom Skorpion in den Schlangenträger. Jupiter leuchtet um 3 Uhr niedrig nahe Südosten aus der Waage und Saturn zeigt sich morgens tief, später höher zwischen Südosten und Südsüdosten im Schützen.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 1. um 21.07 Uhr und für den 28. um 19.20 Uhr. Die strichlierte Kreislinie deutet den Zug der Milchstraße an. Sie ist so zu halten, dass die betrachtete Himmelsgegend unten liegt. Das große Sechseck um Orion steht im Süden des abendlichen Winterhimmels - daher auch der Name "Wintersechseck". Es sollte aber nicht vergessen werden, dass es den Sommerhimmel auf der Südhälfte der Erde als "Sommersechseck" ziert. Die Große Bärin mit dem Himmelswagen hoch im Nordosten und das Himmels-W der Kassiopeia hoch im Nordwesten stehen gleichhoch beiderseits des Polarsterns und aus dem Osten ist schon der Löwe heraufgestiegen - eine Andeutung des Frühlings am Sternbilderhimmel. Hell strahlt abends Sirius im Großen Hund als hellster Stern auf unserem Himmel. Aber die Entfernung von 8,6 Lichtjahren verhilft seiner Leuchtkraft von "nur" 23 Sonnen zum Rekord seiner scheinbaren Helligkeit von -1,5 Größenklassen. Dagegen hat Rigel, der Stern am Fuß des Orion, eine scheinbare Helligkeit von 0,1 Größenklassen, steht aber 770 Lichtjahre fern im Raum. Beides führt auf seine Leuchtkraft von 55.000 Sonnen. Damit ist Rigel einer der leuchtkräftigsten Sterne unserer Milchstraße. Um Leuchtkraft genau ermitteln zu können, benötigen Astronomen ihre Entfernung. Wichtige Fortschritte in der Entfernungsmessung von Sternen wurde dank des Astrometrie-Satelliten Hipparcos und dessen Nachfolger Gaia erzielt.
Freiluftplanetarium: Samstag, 17. Februar, 19 Uhr, Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12: Astrotreff. Beobachtungserlebnisse von Mitgliedern. Anmeldung bis 12. Februar an Astronomisches Büro. Sonntag, 18. Februar, 7.30 Uhr: Exkursion. Fahrt nach Freistadt OÖ, Ausstellung Rhemann "Dreißig Jahre Astrofotografie und ASA Astrosystems". Anmeldungen bis 1. Februar an gerhard.kermer@aon.at. Sterngarten Georgenberg in Wien 23: Besuch jederzeit und unentgeltlich. Kurze Beschreibung der Anlage und ihrer Nutzung in den Spenderrollen. Mitgliedschaft im Österreichischen Astronomischen Vereins möglich (Beitrag 12 Euro pro Jahr), AT96 6000 0000 0727 0125).
www.astronomisches-buero. wien.or.at oder 01-8893541