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Skepsis gegenüber Türkei

Europaarchiv

Während Deutschlands Bundeskanzler Gerhard Schröder darauf drängt, die Türkei rascher an die EU heranzuführen, geben sich in Österreich sowohl ÖVP als auch SPÖ skeptisch.


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Schröder ist der Auffassung, dass es spätestens im Dezember auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen ein Signal in Richtung Ankara geben muss. Das könnte so aussehen, dass man "ein Datum gibt, wann man ein Datum nennen wird", hieß es aus Regierungskreisen.

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hält dagegen eine Aufnahme der Gespräche mit der Türkei in Kopenhagen hingegen für verfrüht. Die Türkei habe "einige große Schritte" in Richtung Reformen gemacht, "auf der anderen Seite haben wir jetzt in der Türkei Wahlen, und wir wissen überhaupt nicht, wer gewinnen wird", sagte der österreichische Regierungschef. Die Türken wählen am 3. November. Auch SPÖ-Europasprecher Caspar Einem meinte am Donnerstag, es sei überhaupt "die Frage", ob die EU dem Beitritt aller beitrittswilliger Staaten zustimmen sollte. Die Türkei sei trotz der Fortschritte noch weit von der Erfüllung der Kopenhagener Kriterien entfernt.

US-Präsident George W. Bush hat unterdessen in einem Telefonat mit dem türkischen Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer die Unterstützung für die türkischen Beitrittsbemühungen zum Ausdruck gebracht. (red)