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Zuhause ausspannen, Verwandtenbesuche, dazu das eine oder andere Vanillekipferl: Für die meisten Skiprofis war derartige Muse in der stillsten Zeit des Jahres zu den Weihnachtsfeiertagen trotz des Trainingsalltags bisher zumeist möglich. Die Technikdamen hatten die Tage vor und nach dem Fest frei, ehe vor Silvester traditionell die Rennen am Semmering beziehungsweise Lienz anstehen; und bei den Herren gab es lediglich die Silvesterabfahrt in Bormio, die seit 2014 in Santa Caterina ausgetragen wird. Danach standen für beide Geschlechter wieder ein paar freie Tage an, ehe der Weltcup im Jänner mit allen Klassikern so richtig Fahrt aufnahm. Doch heuer ist alles anders: Durch die wetterbedingte Absage in Courchevel könnten am Semmering von 27. bis 29. Dezember gleich drei Rennen (zwei Riesentorläufe, ein Slalom) gefahren werden, während auch die Herren erstmals zwischen den Feiertagen drei Mal zu den Stöcken greifen müssen: In der Lombardei stehen nämlich der Reihe nach Super G, Abfahrt (inklusive Training am Stefanitag) und Kombination auf dem Programm, weshalb auch Ski-Superstar Marcel Hirscher den obligaten Weihnachtsurlaub streichen muss. Schließlich rechnet er sich sowohl im SuperG als auch der Kombination fette Punkte im Kampf um die sechste Kristallkugel aus. Wer nun meint, der Ski-Overkill zu den Festtagen tue dem Sport nicht gut, übersieht dabei, dass die Alpinen das Feld bisher fast kampflos den Skispringern und der Vierschanzentournee überlassen haben. Doch wann haben die volatil gewordenen TV-Konsumenten Zeit und Muse, sich eine Stunde Skirennen anzusehen? Eben. Zumal heuer fast alle Übersee-Rennen zur besten europäischen Sendezeit gestrichen wurden.