Flughafen legte RH unzureichende Dokumente vor. | Volle Bautätigkeit am Skylink startet im ersten Halbjahr. | Wien. Die Aufarbeitung der Causa Skylink erweist sich für den Rechnungshof (RH) als schwieriges Prüf-Unterfangen. Wie die "Wiener Zeitung" erfuhr, wurden Dokumente nur zögerlich und in mangelnder Qualität vom Flughafen Wien zur Verfügung gestellt. Einige Projektunterlagen seien nicht mehr auffindbar gewesen, berichten Insider.
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Einigung mit Gekündigten
Das Vorliegen der Prüfergebnisse könnte sich dadurch nach hinten verschieben. Der Rechnungshof startete im Oktober 2009 mit den Ermittlungen - in der Regel dauert die Prüfung vor Ort ein halbes Jahr. Im Fall des Terminal-Ausbaus wird nicht mehr mit ersten Resultaten vor dem Sommer gerechnet.
Beim Rechnungshof selbst will man eine Verschiebung des Zeitplans nicht bestätigen. Zu den Ungereimtheiten bei der Dokumentenvorlage sagt eine Sprecherin: "Diese sind weniger auf mangelnde Kooperationsbereitschaft des Flughafens zurückzuführen, sondern eher darauf, dass der Projektstart bereits zehn Jahre zurück liegt und öfters die Verantwortlichen gewechselt haben."
Nachdem der TerminalAusbau im Juni 2009 wegen einer Kostenexplosion gestoppt worden war, sind am Montag die Arbeiten langsam wieder angelaufen. Vorerst gehe es um Mängelbehebung und Vorbereitungen auf der Baustelle, ehe technische Arbeiten anstünden, so Flughafen-Vorstand Ernest Gabmann. Die volle Bautätigkeit solle im ersten Halbjahr 2010 starten.
Der Bauaufnahme sind laut Informationen der "Wiener Zeitung" in den letzten zwei Wochen intensive Verhandlungen mit gekündigten Baufirmen voraus gegangen. Diese hatten juristische Einsprüche gegen die Pauschalkündigung überlegt - nun scheinen die Differenzen beigelegt. Der Flughafen hat eingelenkt, "die systemisch relevanten Firmen sind zu neuen Vertragsbedingungen wieder dabei", heißt es aus dem Bau-Umfeld.
Da jedoch nicht alle Verträge für den Bau abgeschlossen sind, bestehen laut UniCredit-Analysten noch rechtliche Risiken für den Flughafen. Auch sei noch nicht festgelegt, wer als Generalunternehmer zum Zug kommt. Erst dann könnten die Gesamtkosten für das Projekt bestätigt werden. Das Flughafen-Management bekräftigte, dass der Zeitplan für die Inbetriebnahme (1. Halbjahr 2012) hält und die Kosten höchstens 830 Mio. Euro betragen werden.