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Slowakei: Mächtiger VW-Motor stottert

Von WZ-Korrespondentin Karin Bachmann

Wirtschaft

Massive KurzFirma des Landes. | arbeit bei größter Firma des Landes. | Autoproduktion insgesamt sinkt um fast 13 Prozent. | Pressburg. In der Slowakei häufen sich schlechte Meldungen aus der Autoindustrie, an der mehr als ein Drittel der Wirtschaft hängt.


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Zunächst berichtete die slowakische Wirtschaftszeitung "Hospodárske noviny" von massiver Kurzarbeit bei Volkswagen Slovakia, dem größten Unternehmen des Landes, das allein zehn Prozentzur slowakischen Wertschöpfung beiträgt. Zurzeit wird dort nur vier Tage in der Woche gearbeitet.

Darüber hinaus sind viele Arbeitnehmer seit 5. Dezember auf Zwangsurlaub und müssen bis 12. Jänner daheim bleiben. Danach sollen sie nur acht Tage pro Monat arbeiten. Außerdem soll in den fünf Wochen nach dem 12. Jänner nur die Frühschicht antreten.

Die Arbeitskräfte müssen Lohneinbußen von 25 Prozent hinnehmen, damit es nicht zu Kündigungen beim Stammpersonal kommt. Einige Leiharbeitskräfte haben laut einem Bericht der Tageszeitung "Sme" bereits ihren Hut nehmen müssen, obwohl VW Slovakia das zunächst bestritt. Im Übrigen geht Volkswagen Slovakia seit einigen Monaten nur noch befristete Arbeitsverträge ein.

Die Probleme rühren vor allem aus der gesunkenen Nachfrage nach den bei VW Slovakia produzierten Fahrzeugen in Westeuropa. Darüber hinaus wird der Skoda Octavia, der erst seit März dieses Jahres bei VW Slovakia gefertigt wurde, künftig in Tschechien produziert.

Industrie stagniert seit drei Jahren erstmals

All das passt ins Stimmungsbild. Im Oktober stagnierte die Industrieproduktion in der Slowakei erstmals seit drei Jahren. Seit Oktober 2007 ging die Fahrzeugproduktion um 12,8 Prozent zurück. Nach Angaben der Autoindustrie werden bis Jahresende wohl nur 600.000 statt wie geplant 670.000 Wagen produziert.

Hoffnungen, die Absatzprobleme im Ausland würden über steigende Verkäufe im Heimmarkt abgefedert, haben sich zerstoben. Zwar wurden seit Jänner deutlich mehr Autos registriert, im November brach der Absatz aber auch in der Slowakei um nicht weniger als 14,7 Prozent ein.