Kreditinstitute sollen ab Juni Universalpaket anbieten. | Bratislava. Kunden slowakischer Banken dürfen sich auf den 11. Juni freuen. Bis dahin sollen nämlich alle Kreditinstitute im Nachbarland ein "Grundprodukt" eingeführt haben, durch das auch Transaktionen im Europäischen Wirtschaftsraum erheblich günstiger werden. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf hat das Kabinett verabschiedet.
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Nur den Preis für das Dienstleistungspaket sollen die Banken, an denen in vielen Fällen auch österreichische Kreditinstitute beteiligt sind, noch selbst festlegen dürfen.
Das Universalprodukt umfasst außer der Einrichtung eines Girokontos beliebig viele bargeldlose Transaktionen in Euro und beliebig viele Geldabhebungen und Kartenzahlungen im Europäischen Wirtschaftsraum sowie jährlich mindestens Ein- oder Auszahlungen in einer Bankfiliale und eine international einsetzbare Zahlkarte.
"Einen Diamanten für das Volk" nennen Bankenvertreter spöttisch das geplante Universalprodukt. Kein Slowake und wohl auch kein Europäer könne heute ein derart umfangreiches Leistungspaket in Anspruch nehmen. Die Slowakische Bankenvereinigung will die Europäische Kommission um Hilfe anrufen und verweist darauf, dass das Paket sehr teuer werde. Allein wegen der enormen Kosten, die einer Bank bei einer Auslandsabhebung entstünden, müsste das Universalprodukt zwischen 50 und 100 Euro kosten.
Banken und Regierung im Dauerzwist
Mit seinem Vorschlag hat der Finanzminister den Dauerzwist zwischen Regierung und Kreditinstituten neu entfacht. Das Verhältnis ist gespannt, seit Banken im Falle des Zahlungsverzugs eines Hypothekenschuldners nicht mehr unverzüglichen Zugriff auf die beliehene Immobilie haben.
Besonders erzürnt sind die Branchenvertreter darüber, dass der Finanzminister den Gesetzentwurf im Kabinett vorlegte, ohne dazu vorher die Nationalbank oder die Kreditinstitute gehört zu haben, zumal das Gesetz in einem verkürzten Verfahren verabschiedet werden soll.