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Slowakei: Zubrot rund um die Euro-Einführung

Von WZ-Korrespondentin Karin Bachmann

Wirtschaft

Spekulanten haben ausgesorgt. | Autos werden deutlich billiger. | Pressburg. Bei der slowakischen Währung jagt in jüngster Zeit ein Rekord den anderen. Am Donnerstag setzte die Slowakische Nationalbank noch eins drauf, indem sie die Krone noch einmal um gut 17 Prozent aufwertete. Der Wechselkurs belief sich danach auf 30,1260 Kronen je Euro und war damit für die Nachbarn so günstig wie nie. Damit setzen die Nachbarn zugleich neue Maßstäbe: Immerhin ist die Slowakei das erste Land, dass vor Einführung des Euro bei der zentralen Parität gleich zweimal zu seinen Gunsten nachbessern konnte.


Zumindest der Staat erspart sich damit zugleich einige Gehaltserhöhungen, etwa für Lehrer oder Beschäftigte im Gesundheitswesen. Zwar ist noch nicht abzusehen, wie sich die Inflationsrate nach dem 1. Januar 2009 entwickelt und inwieweit die Lebenshaltungskosten steigen, außerdem werden die Löhne nach wie vor vergleichsweise gering sein, doch gerade auch wegen der jüngsten Wechselkurskorrektur hat im Endeffekt ab Januar jeder Slowake deutlich mehr in der Tasche als zuvor.

Wer in den vergangenen Monaten eifrig Kronen hortete, ist gut beraten, diese schon jetzt in Euro zu tauschen. Schließlich hat die Krone allein in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zugelegt, im Übrigen lohnen sich Währungsspekulationen seit Donnerstag nicht mehr, zumal höchstens noch kleine Kurskorrekturen nach oben zu erwarten sind.

Vermieter profitieren

Ein gutes Geschäft haben schon jetzt etwa auch Vermieter mit ausländischen Mietern gemacht, wenn sie den Mietzins von vornherein nicht in Euro, sondern in Kronen festlegten.

Zurzeit beschäftigt die Slowaken vor allem, was aus ihren langfristigen Zahlungsverpflichtungen wird. Gut lachen haben etwa die, die noch ein Auto abzahlen müssen. Denn die Fahrzeugpreise sind zumeist in Euro festgeschrieben, das heißt, Autos werden nunmehr billiger und sind schneller abgezahlt.

Anders ist es bei Hypothekarkrediten, weil sie auf slowakische Kronen lauten. Die Ratenzahlungen werden sich hier also deutlich verteuern.