Auch Portugal dürfte aus Bratislava keine Hilfe erwarten. | Radicova für Eigenverantwortung der Eurozone-Länder. | Bratislava. Falls Portugal zur Stabilisierung seines Haushalts europäische Hilfsgelder in Anspruch nimmt, wird die Slowakei wie zuvor bei Griechenland eine Sonderposition vertreten. "Der Euro-Rettungsschirm und eine massenhafte Ausgabe von Staatsanleihen sind keine Lösung zur Bewältigung der Schuldenkrise", betonte Ministerpräsidentin Iveta Radicova. Sie reagierte damit auf Meldungen, Deutschland und Frankreich drängten Portugal dazu, so schnell wie möglich unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen. Es sei Sache der einzelnen Mitglieder der Eurozone, ihre Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen in Ordnung zu bringen. "Wenn sie das nicht schaffen, steht die Zukunft der Eurozone in Frage", so Radicova weiter.
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Beobachter in Bratislava rechnen nun damit, dass die Slowakei nun gegebenenfalls gegen eine Rettungsspritze für Lissabon stimmen wird.
Gläubiger-Beteiligung
Zumindest werde die Slowakei fordern, bestimmte Gläubiger an der Lösung des Portugal-Problems zu beteiligen, welches das Land "zu einem gewissen Maß selbst verursacht hat", hieß es in der Zeitung "Sme".
Unterdessen werden Stimmen lauter, wonach die Slowakei einen Plan zum Rückzug aus der Eurozone entwickeln sollte. Vor kurzem hatte Parlamentspräsident Richard Sulik von einem Plan B gesprochen, der unter bestimmten Umständen eine Rückkehr zur früheren Landeswährung Krone ermöglichen soll.