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Slowaken: Späte Identitätsfindung

Von Christa Salchner

Europaarchiv

Die Wiener Slowaken haben erst ab Anfang der 80er-Jahre zu einem ausgeprägteren Selbstverständnis gefunden.


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Dabei gehört die slowakische Volksgruppe ebenso zur Geschichte Wiens wie die Tschechen. Zahlenmäßig war sie jedoch immer bedeutend kleiner und stärker im Marchfeld vertreten als in Wien. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Slowaken bestrebt, sich in den tschechoslowakischen Verbänden zu integrieren. Erst ab den 80er-Jahren begriff man sich zunehmend als eigene Volksgruppe. Im Jahr 1982 wurde schließlich der "Österreichisch-slowakische Kulturverein" gegründet, der bis heute der einzige Verein der Volksgruppe geblieben ist, 150 Mitglieder zählt und die Zeitschrift "Pohlady" herausgibt. Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Aktivitäten durch die Entstehung einer unabhängigen Slowakei 1993. Aus dem Kulturverein entwickelte sich eine weitere Organisation, "Soha", zu deutsch "Eule". Dort werden slowakische Kinder, die ihre Muttersprache zwar sprechen, aber nicht schreiben oder lesen können, unterrichtet.