Bis 2013 sollen 233 Millionen Euro investiert werden. | Wien hofft weiter auf Kooperation. | Pressburg/Wien. Die slowakische Regierung hat der Zusammenarbeit mit ausländischen Investoren beim Ausbau des Pressburger Flughafens M.R.Stefánik endgültig eine Absage erteilt. Das Kabinett beschloss am Mittwoch, dass der Airport als "strategisches Unternehmen" vollständig in Staatshand verbleibt. Damit sind auch die jüngsten Spekulationen vom Tisch, wonach sich der Flughafen Wien doch noch beim wichtigsten Flughafen im Nachbarland engagieren werde.
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"Wir haben ein ernsthaftes Werteproblem bei der Privatisierung strategischer Unternehmen", erläuterte Premier Robert Fico die Entscheidung vor Journalisten. Die Ablehnung des Verkaufs von Schlüsselposten aus Staatseigentum zählt zu den wichtigsten Punkten in seinem Regierungsprogramm. Zuvor hatte Verkehrsminister Lubomír Vázny sich dem Vorwurf ausgesetzt gesehen, er denke über eine "Privatisierung durch die Hintertür" nach, weil er auch die strategische Beteiligung eines Investors mit höchstens 49 Prozent als mögliches Szenario für die weitere Entwicklung des Flughafens genannt hatte.
Stattdessen will der slowakische Staat den Flughafenausbau nun in Eigenregie auch über die Aufnahme von Krediten und die Verwendung von EU-Fördermitteln finanzieren.
Nachdem sich Pressburg zu den Plänen für den Airportausbau lange bedeckt gehalten hat, soll nun alles vergleichsweise schnell gehen. Die notwendigen Baugenehmigungen sollen bis September vorliegen, mit den Bauarbeiten soll dann konkret im November oder Dezember begonnen werden. Insgesamt sollen bis 2013 umgerechnet rund 233 Millionen Euro investiert werden, und zwar in zwei Phasen. Bis 2010 will man zunächst umgerechnet rund 69 Millionen Euro in den Bau eines neuen Terminals investieren.
Flughafen Wien-Vorstandschef Herbert Kaufmann zeigte sich am Donnerstag in Wien dennoch zuversichtlich, dass es zu einer vertieften Kooperation der beiden Airpoorts kommt: "Das wäre für beide Partner sehr sinnvoll".
Es gebe laufend Gespräche mit dem Flughafenmanagement über konkrete Projekte. Die Flughafen Wien AG hatte nach dem Regierungswechsel in der Slowakei ihre Absicht, den Flughafen Pressburg zu kaufen, aufgeben müssen und lediglich die Erlaubnis bekommen, den kleinen Regionalflughafen Kosice zu erwerben.