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Ortstafel-Streit: "Öffnungsklausel muss noch in die neue Verordnung". | Wien. Im Einklang präsentierten sich am Dienstag Slowenenorganisationen, Historiker "Mediator" Stefan Karner und der Kärntner Heimatdienst (KHD): Die Karner-Verordnung mit insgesamt 158 Ortschaften sei positiv. "Der Weg hat sich ausgezahlt", meinte Marjan Sturm, Vorsitzender des Zentralverbandes der Kärntner Slowenen. Allerdings müsste noch die "Öffnungsklausel" in die von Kanzler Wolfgang Schüssel vorgelegte Verordnung Eingang finden - dann wären über die 158 Ortschaften hinaus weitere zweisprachige Ortstafeln möglich.
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Die Konsens-Suchenden setzen nun auf Schüssel. Dass sich Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider mit der Weigerung der Aufstellung zusätzlicher zweisprachiger Ortstafeln ein Grundmandat in Kärnten sichern will, darüber will Sturm "gar nicht erst reden". Doch Bernard Sadovnik, von der Gemeinschaft der Kärntner Slowenen, ist zuversichtlich. "Wenn Schüssel eine Verordnung zur Begutachtung schickt, gehe ich davon aus, dass er Wege finden wird, diese auch umzusetzen", meinte er.
Der Rat der Kärtner Slowenen zeigt sich weniger hoffnungsfroh. Vorsitzender Rudi Vouk lehnt die Karner-Verordnung ab. Die 158 Ortschaften seien zu wenig, um vor dem VfGH Stand zu halten. Dessen sind sich auch Sturm und Sadovnik bewusst, die auf die Öffnungsklausel verweisen.
Ausgewählt wurden die Orte nach sozio-kulturellen Kriterien. "Wenn in einer Ortschaft Zweisprachigkeit groß geschrieben wird, sollte dort auch eine zweisprachige Ortstafel stehen", erklärte Sturm. Jene Orte, wo Unwille zu spüren war, habe man vorerst in der Verordnung weggelassen.