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So machst keine Meta

Von Christina Böck

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Er hat schon ein paar Mal lachen müssen. Aber auch ein paar Mal gähnen. Hollywood-Schauspieler Shia LeBeouf ist mit seiner neuesten Performance fertig.

Er hat sich drei Tage lang alle Filme, in denen er je mitgespielt hat, angeschaut. Das Bouquet ist durchaus vielfältig, es reicht immerhin von den reichlich geistfreien "Transformers" über den jüngsten "Indiana Jones" bis zu Lars von Triers porneskem "Nymphomaniac".

Weil so ein XL-Filmabend noch keine besondere Kunst ist, hat sich Shia LeBeouf beim Betrachten auch wieder filmen lassen, das Ganze wurde nonstop im Internet übertragen. Und so konnte man Shia LeBeouf beim Shia-LeBoeuf-Zuschauen zuschauen. Stun-den-lang.

LeBoeuf liebt das Spiel mit Meta-Ebenen. Er stand auch schon einmal auf dem Roten Teppich mit einem riesigen Papiersackerl auf dem Kopf, mit der Aufschrift: "Ich bin nicht mehr berühmt." Eh lieb, wenn man jung ist und Aufmerksamkeit sucht. Die neueste Aktion entwickelte hingegen eine überraschende Sogwirkung, nicht nur in den Sozialen Medien. Dort wurden Emojis entwickelt, die die vielen verschiedenen Gesichter des Shia LeBoeuf im Angesicht seiner schauspielerischen Leistung zeigen. Auch andere wurden kreativ beflügelt: Das Gartenbaukino kündigte auf Twitter an, es werde nun die Übertragung im leeren Kinosaal zeigen, um noch eine Metaebene einzuziehen.

Da steckt eine ganze Menge Potenzial drin. Aber solange sich nicht Helene Fischer dabei filmt, wie sie ihre eigenen Lieder beim Karaoke singt, wird das nichts mit der Meta-Breitenwirkung.