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So macht Feiern keinen Spaß

Von Bernhard Baumgartner

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Die Emmys sind vergeben, und heuer dominierten die Streaming-Produktionen den wichtigsten Fernsehpreis der Welt wie noch nie zuvor. Eine Kategorie nach der anderen ging an das Streaming-TV, das das gute, alte lineare Fernsehen im besten Sinne alt aussehen ließ.

Die Entwicklung ist nachvollziehbar. Jeder kann es letztlich bei seinem eigenen TV-Konsum bemerken. Ohne das Streaming hätten wir in Zeiten der Pandemie ganz schön dumm ausgesehen. Folgerichtig feierten viele Preisträger das Fernsehen an sich: "Fernsehen, du hast, was ich brauche", sangen viele der Nominierten zum Start der Show.

Er war die erste Preisverleihung seit dem Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr. Und nach einer pandemiebedingten Pause wieder vor Publikum. Das führte allerdings zu Kontroversen. Denn es waren in Los Angeles nur rund 600 Menschen in einem Zelt neben dem sonst als Veranstaltungsort genutzten Microsoft Theater als Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Weil das Zelt aber überdacht war, erschloss sich Schauspieler Seth Rogen die Vorsichtsmaßnahme nicht. "Man hat uns gesagt, die Verleihung sei draußen. Das ist sie nicht!", sagte Rogen. "Warum gibt es hier ein Dach? Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen."

Manche haben offenbar mit dem Begriff, was genau denn nun "Open Air" ist, noch immer kognitive Probleme. Das sollte man nach eineinhalb Jahren Pandemie schon gelernt haben. Sonst haben wir alle bald wieder viel Zeit für neue Streaming-Serien.