"Tue Gutes und sprich darüber": Eine wachsende Zahl österreichischer Unternehmen setzt auf dieses Motto und heftet sich gesellschaftliche Verantwortung auf die Fahnen. Dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, zeigen konkrete Projekte wie "Trigos 2005", "Brückenschlag" sowie ein neuer Lehrgang für "Integriertes CSR-Management".
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Seit die Initiative 2002 in Österreich ins Leben gerufen wurde, hat sich die Idee weiterentwickelt. "In Sachen Corporate Social Responsibility - CSR - sind österreichische Unternehmen heute, abgesehen vom angelsächsischen Raum, internationale Vorreiter", erklärte Roman Mesicek, Projektleiter von "CSR Austria" gestern vor Journalisten.
Auch die EU hat das Thema als zukunftsweisend erkannt. Die EU-Kommission hat für 2005 eine Kampagne initiiert, mit der europäische Wirtschaftstreibende für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von CSR sensibilisiert werden sollen.
Als konkrete Beispiele für die CSR-Aktivitäten in Österreich nennt Mesicek die Projekte "Trigos 2005", "Brückenschlag" und den neuen Lehrgang für "Integriertes CSR-Management". Bei "Brückenschlag" etwa wechseln Manager und Mitarbeiter für eine Arbeitswoche auf die Seite gemeinnütziger Organisationen (NGOs). "Mittlerweile haben sich 15 Teilnehmer aus 5 Unternehmen, unter ihnen die OMV, bauMax und Philips angemeldet", freut sich Mesicek.
Auch Franz Küberl, Präsident der Caritas Österreich, zeigte sich beeindruckt über die wachsende Bereitschaft heimischer Unternehmen, sozialpolitisches Engagement professionell anzugehen. "Die Erfahrungen haben gezeigt, wie enorm bereichernd Partnerschaften und Kooperationen von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen für alle Beteiligten sein können", so Küberl. Er weist auf die Rolle der Caritas hin, die Betriebe in der Projektwahl kompetent beraten könne.
Die OMV bezeichnet sich als wegweisendes Unternehmen im Bereich CSR und hat schon eine Reihe von Projekten umgesetzt. "Bei dem ,Brückenschlag-Projekt´ waren wir von Anfang an dabei, weil für uns gesellschaftliche Verantwortung im Kern persönliche Führungsaufgabe ist, die man nicht delegieren kann", betonte Karl Jung, zuständig für Corporate Affairs bei der OMV. Laut Jung sollen zeitgemäße Manager "social skills" kennen und eine entsprechende Praxis als Teil ihrer Karriereplanung sehen.
Für Georg Erlacher, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, stellt CSR nur einen Teil von nachhaltig engagiertem Unternehmertum dar. "Ebenso wichtig und untrennbar verbunden mit CSR sind ökologische und ökonomische Aspekte". In Sachen CSR ist Erlacher der Lehrgang für "Integriertes CSR-Management" ein besonderes Anliegen. Dieser richte sich primär an heimische Führungskräfte, wobei die Teilnehmer Knowhow zur Umsetzung von Nachhaltigkeit und CSR im Unternehmen vermittelt bekommen. Der ASD-Lehrgang (Austrian Business Academy For Sustainable Development) startet am 3. März 2005.
Als bereits etabliertes CSR-Projekt gilt der Wettbewerb "Trigos", der heuer zum zweiten Mal stattfindet und bei dem "Unternehmen mit Verantwortung" ausgezeichnet werden. Die Einreichfrist läuft bis 17. März.