Einen Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik und ein Sofortprogramm für Frauen wollen die Grünen sofort nach den Wahlen starten. Hauptgrund für die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern ist nach wie vor die familienbedingte Berufsunterbrechung, daher solle auch hier angesetzt werden, erklärte Sozialsprecher Karl Öllinger gestern.
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Einer Grund, warum Frauen weniger verdienen als Männer ist auch, dass die Kollektivverträge in frauendominierten Berufen schlechter sind. Die Grünen fordern daher den ÖGB auf, eine geschlechtergerechtere Lohnpolitik zu betreiben. Wesentlichste Einkommensunterschiede ergeben sich aber aus der Babypause der Frauen. Die Einkommensrückstände werden bis in die Pension wirksam. Öllinger fordert daher, dass einerseits die Karenzzeit von Frauen und Männern flexibel in Anspruch genommen werden kann, etwa auch, dass die Partner gleichzeitig in Teilzeitkarenz gehen können. Anstelle der jetzt im Durchschnitt 537 Euro betragenden Witwenpension soll es eine Grundpension von 630 Euro als erste Säule und die Sozialversicherungspension als zweite Säule geben. Damit räumte Öllinger auch mit den "Gruselmärchen" auf, die Grünen wollten die Witwenpension streichen. Weitere Forderungen der Grünen sind: Eine generelle Arbeitszeitverkürzung, eine Einbeziehung atypischer Beschäftigungsverhältnisse in das Arbeits- und Sozialrecht und eine AMS-Reform.