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Es gibt nicht viele Branchen, in denen sich die österreichische Wirtschaft rühmen kann, Weltspitze zu sein. Bei Solaranlagen, die Sonnenenergie zur Warmwasseraufbereitung und fürs Heizen verwenden, haben es die heimischen Unternehmen geschafft - in qualitativer und quantitativer Hinsicht. Der Marktanteil Österreichs am EU-Solaranlagenmarkt liegt bei rund 25%, der Exportanteil bei Solaranlagen bei über 50%. Ein ähnlich starkes Wachstum wie im vergangenen Jahrzehnt vorausgesetzt, könnte Österreich bis zum Kyoto-Zieljahr 2010 mehr als 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Branche schaffen.
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"Österreich ist seit Jahren tatsächlich eine Solar-Weltmacht", erklärt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Im Ranking nach der höchsten jährlichen Solaranlageninstallation pro Kopf liege Österreich hinter Israel weltweit auf Platz zwei, die heimische Solarwirtschaft setzt rund 140 Millionen Euro pro Jahr um.
Solaranlagen seien mittlerweile ein Exportschlager, so Hackstock. "In der EU halten wir mit einem Marktanteil von rund 25% Platz 1, seit zwei Jahren werden mehr Kollektoren ins Ausland verkauft als im Inland installiert." Als wichtigste Märkte außerhalb Österreichs nennt Hackstock Deutschland, mit großem Abstand gefolgt von Spanien und Italien. Nach einem Wachstum von über 9% bei der installierten Kollektorfläche im Jahr 2003 rechnet die Solarbranche auch heuer mit einem guten Jahr. Im laufenden Jahr könnte Wien der Impulsgeber für das Inlandsgeschäft werden. Denn seit Jänner 2004 vergibt die Bundeshauptstadt die landesweit höchste Solarförderung.
Bevorzugt sind Großanlagen
Sie begünstigt vor allem solare Heizungsunterstützung und Großanlagen. Für eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung im Einfamilien- oder Reihenhaus mit 16 Quadratmeter Kollektorfläche und 1.000 Liter Speicher erhält man in Wien aktuell 3.700 Euro, in Vorarlberg bis zu 3.349 Euro, in Kärnten 2.550 Euro, in Oberösterreich 2.300 Euro, in Niederösterreich und Burgenland jeweils 2.200 Euro, in Tirol 1.920 Euro, in Salzburg 1.330 Euro und in der Steiermark 560 Euro.
Im Vorjahr war Kärnten für das starke Plus in der Branche verantwortlich. Dank des Impulsprogramms ,Sonnenland Kärnten´ versechsfachte sich der Markt im südlichsten
Bundesland auf 3.600 Anlagen.
Die aktuelle, starke Nachfrage gibt Anlass für Optimismus. "Zum einen ist schon die Auftragslage im 1. Quartal sehr gut gewesen. Zum anderen wurden den österreichischen Solarfirmen bei den Messen Aquatherm, Bauen und Energie und Welser Energiesparmesse die Broschüren förmlich aus der Hand gerissen", freut sich Hackstock. Von Wien erwarte er heuer eine Vervielfachung der Kollektorenfläche von 4.000 m².
Dynamischer Wirtschaftszweig
Gesamtwirtschaftlich gesehen sei die Solarbranche in Österreich im vergangenen Jahrzehnt von einer Randgröße zu einem dynamisch wachsenden Wirtschaftszweig geworden, konstatiert Hackstock. In über 170.000 Haushalten in Österreich sind heute Solaranlagen installiert, bereits jedes achte Einfamilienhaus in Österreich besitzt eine Solaranlage. Jedes Jahr kommen rund 12.000 neue Anlagen hinzu.
Insgesamt werden mit Solaranlagen mittlerweile rund 140 Mill. Euro pro Jahr umgesetzt (aktuelle Zahl für 2003). Waren vor 10 Jahren erst knapp 900 Personen mit Produktion, Vertrieb und Installation von Solaranlagen beschäftigt, sind es heute fast 2000.
In den Jahren 1990 bis 2000 betrug das mittlere Wachstum am Solarthermiemarkt rund 15% pro Jahr. "Gelingt es uns entsprechende Marktimpulse zu setzen, um dieses Wachstum zwischen 2003 und 2010 im gleichen Ausmaß zu steigern, so wären im Kyoto Zieljahr 2010 in Österreich fast 4 Mio. m² Kollektorgesamtfläche installiert", rechnet Hackstock vor.
Bis 2010 könnten damit mehr als 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze (gegenüber dem Jahr 2000) durch Solarthermie geschaffen werden. Der Gesamtumsatz der Solarwärmebranche würde auf knapp 320 Mill. Euro pro Jahr steigen (zum Vergleich 2003: 140 Mill. Euro), die installierte Kollektorfläche auf über 4 Mio. m². Mit diesem Solareinsatz könnte die jährliche CO2-Reduktion über 60.000 Tonnen pro Jahr betragen.
http://www.austriasolar.at .
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