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Solarenergie und Biogas statt Erdöl

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Grüne präsentieren Energieprogramm. | Wien. Weg von Erdöl und Atomstrom - die Grünen halten das für realistisch. Sie setzen auf erneuerbare Energie wie Solarenergie oder Biogas und wollen dafür im Fall einer Regierungsbeteiligung Geld bereitstellen.


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Die Realität sieht derzeit anders aus: Vorrang haben nach wie vor Öl und Erdgas - auch wenn Auto- und Mineralölkonzerne in alternative Energien investieren. DaimlerChrysler etwa betankt seit einiger Zeit Versuchsfahrzeuge mit Biotreibstoff, die OMV will die Anzahl jener Tankstellen erhöhen, die Methangas (das Biogas sein kann) anbieten.

"Derzeit sprechen die globalen Trends gegen uns", sagt Eva Glawischnig, stellvertretende Bundessprecherin der Grünen. "Aber", fügt sie hinzu, "es gibt jetzt ein historisches Fenster und wenn wir das in den nächsten zehn, fünfzehn Jahren nicht nutzen, gibt es eine ökologische und soziale Katastrophe. Der Ölpreis wird steigen." Biogas, das bei der Vergärung von Pflanzen, Gülle, Hausmüll und Kompost entsteht, könnte in bestehende Anlagen eingespeist werden. "Schritt für Schritt" soll es laut Grünen Änderungen geben. Beim Biogas könnte etwa die OMV profitieren. Andere heimische Firmen könnten durch den steigenden Bedarf an Solarenergie punkten.

In dem am Mittwoch präsentierten "Energieprogramm" heißt es, der Stromverbrauch solle bis 2020 um 10 Prozent auf das Niveau von 2000 gesenkt werden, bis 2030 sollen Strom und Wärme gänzlich von erneuerbaren Energieträgern stammen. Der Anteil von bis zu 15 Prozent Atomstrom im heimischen Netz solle der Vergangenheit angehören. Die Grünen wollen Haushalte und Büros, die energiesparende Geräte anschaffen, unterstützen - unter anderem mit vorhandenen Steuer-Mehreinnahmen durch die gestiegenen Ölpreise. Diese fließen derzeit ins Budget.

In Folge der "Grünen Steuerreform" sollen 3 Mrd. Euro bewegt werden: Fossile Brennstoffe würden zwar teurer, dafür würden Wirtschaft und Arbeitnehmer bei den Arbeitskosten entlastet werden.