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Soldaten landen weicher als andere Beamte

Von Wolfgang Sablatnig

Analysen

Vorbildwirkung des "Fallschirms" bleibt abzuwarten. | Soldatengewerkschafter Wilhelm Waldner hatte allen Grund zur Freude. Der Nationalrat hat vergangene Woche ein Sozialpaket für Heeresangehörige beschlossen, die bei der Heeresreform ihren Job verlieren und nicht mehr adäquat eingesetzt werden können. Unter dem Motto "Fallschirm" bekommen sie ihre bisherigen Zulagen und Gebühren für sechs Jahre voll und weitere drei Jahre zum Teil bezahlt.


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Waldner rechnet damit, dass nach sechs Jahren noch immer bis zu 3000 Personen diesen Fallschirm in Anspruch nehmen müssen. In internen Unterlagen ist immerhin noch von 2300 die Rede.

Mit dieser hohen Zahl begründet Waldner auch die besondere Maßnahme. In eine "Neidsituation" wolle er sich aber nicht drängen lassen. Dabei hätten seine Kollegen aus dem öffentlichen Dienst so manchen Grund dafür. Üblich sind drei Jahre Fortzahlung von Zulagen, bei der Polizei hat es sechs Jahre gegeben.

Waldner und seinen Kollegen ist für ihre Hartnäckigkeit zu gratulieren, mit der sie als erste neun Jahre herausverhandelt haben. Was dies für künftige Verwaltungsreformen heißt, wird sich aber erst zeigen. Jeder Personalvertreter wäre ein schlechter, der nicht unter Hinweis auf das Heer eine ähnliche Regelung einfordern würde. Bleibt zu hoffen, dass so mancher Fallschirm wegen der damit verbundenen Kosten nicht zur Reformbremse wird.