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Es war ein wenig so, als wäre er nie woanders gewesen: Harald Schmidt absolvierte sein Comeback bei Sat1 am Dienstag gewohnt souverän, hart an der Geschmacksgrenze und fast ein wenig zu routiniert. Talk-Kollege Günther Jauch, Karl-Theodor zu Guttenberg und die Pleite-Griechen: Alle wurden sie bei exzellenter Quote (14,1 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe) durchs Dorf getrieben. Während Schmidt bei Jauchs Talk zum 11. September nur noch einen traumatisierten Hund vermisste, ließ er zum über eine Plagiats-Affäre gestolperten Guttenberg verlauten, dass dieser nun ein Buch schreibe ("Der Titel steht noch nicht fest - aber es geht um einen Zauberschüler in Hogwarts"). Zur "geordneten Insolvenz Griechenlands", von der nun gesprochen werde, meinte Schmidt: "Oder wie das im Privat-Bereich heißt: Scheidung."
Dass Schmidt dann mit Überraschungsgast Olli Dittrich alte Witze austauschte, verzeiht man ihm gerne. Dass das nicht optimal sein könnte, wusste er wohl selbst und fragte Dittrich, den TV-Profi: "Würdest Du bei Deiner ersten Show nach einer Pause mit einem Kollegen alte Witze reißen?" Nein, natürlich nicht. Aber lustig war es irgendwie doch. Dass Hape Kerkeling sich als exzellenter Gast entpuppt, der durchaus intelligente wie witzige Antworten gab, war schon vorher klar gewesen. Dass dieser natürlich nicht bestätigte, ob er jetzt "Wetten, dass. . ?" moderieren wird oder nicht, war auch klar.
Kurz: Es war eine Harald-Schmidt-Show wie immer, noch dazu in der alten Heimat. Man fühlt sich zu Hause. Und das ist gut so. Täglich wäre freilich besser. Aber das kann ja noch werden.