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So wie es aussieht, wird uns das Coronavirus also noch eine ganze Weile weiter begleiten. Auch im Sport, wo täglich Athletinnen und Athleten positiv auf das Virus getestet und umgehend von den Verantwortlichen "abgesondert" werden, wie es so unschön heißt. Nach Fußball, Basketball, Football, etc. hat es nun auch die Formel 1, genau genommen den Mexikaner Sergio Perez, erwischt, der nun beim Grand Prix von Silverstone am Wochenende für Racing Point nicht an den Start gehen kann. Im Vergleich zum medialen Chaos, das noch vor einem halben Jahr beim Saisonauftakt in Melbourne in Sachen Corona geherrscht hat, ging diese Nachricht im Wust der täglichen Erkrankten-Meldungen beinahe schon wieder unter.
Und dabei wird es auch bleiben, weil Positiv-Tests schon in naher Zukunft bei den meisten wohl nur noch ein gelangweiltes Gähnen auslösen werden - vor allem bei den seit Monaten ausgesperrten und daher höchst unentspannten Sport-Fans. Ebenso denkbar ist aber auch, dass dieses Gähnen mittelfristig in Wut übergeht, bei den Anhängern ebenso wie bei den Veranstaltern und Sportlern, die nicht mehr zusehen wollen, wie eine ganze Branche, an der nicht nur Einkommen, sondern auch große Devisenbringer wie der Tourismus hängen, einfach den Bach hinuntergeht. Sollen doch die, die sich vor dem Virus so fürchten, zu Hause bleiben!
Nun könnte man tatsächlich meinen, dass diejenigen, die den Sport zu ihrem Beruf gemacht haben, eh jung und fit und daher kaum gefährdet sind. Außerdem hält sich auch die Anzahl jener Personen, die behördlicherseits zur Risikogruppe gezählt werden, in den Stadien und Fanmeilen in Grenzen. Das Problem bei dieser Rechnung ist, und das hat auch die jüngste Erfahrung gezeigt: Nur die wenigsten sehen sich als Teil dieser Gruppe. Weil sie sich gesünder fühlen, als sie sind, und weil sie nicht stigmatisiert sein wollen. Eigenverantwortung ist immer gut, aber in diesem Fall funktioniert sie ganz sicher nicht.