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Wissensbilanzen: Intellektuelles Kapital als Steuerungsmittel. | Umsetzungserfolge werden transparent. | Wien. Das Forschungszentrum Seibersdorf war 1999 die erste Institution, die eine hatte, die Donau-Universität Krems hat auch schon eine, ebenso die Österreichische Nationalbank, die Universität für Bodenkultur sowie das Institut für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung der TU Graz. Und die Österreichische Akademie der Wissenschaften arbeitet gerade daran. Die Rede ist von einer Wissensbilanz...
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Das Modell der Wissensbilanzierung haben die "Austrian Research Centers Seibersdorf" (arcs) entwickelt. Es umfasst Wertschöpfungspotentiale nicht finanzieller Art, Kernprozesse und (finanzielle und immaterielle) Ergebnisse.
Erfolgsfaktoren
Mit Hilfe der Wissensbilanz wird versucht, drei Fragen zu beantworten, die von der Finanzbilanz kaum beantwortet werden können, nämlich nach Erfolgsfaktoren im Humankapital, Erfolgsfaktoren im Strukturkapital, Erfolgsfaktoren im Beziehungskapital. Damit will man transparent machen: Welche über rein finanzielle Kriterien hinausgehende Erfolge (intellektuelles Potential) weist das Unternehmen (die Forschungsstätte) auf? Was ist die Basis für den Erfolg der Organisation? Wie sieht die zukünftige Entwicklung des intellektuellen Kapitals der so "durchleuchteten" Institution aus? Bewertet wird nach einem "Noten"-Schlüssel (Kennzahlen).
Es geht aber auch um Forschung und Innovation, Netzwerke im In- und Ausland und deren Bewertung. Dabei bezieht man sowohl Publikationen als auch die Vortragstätigkeit der Mitarbeiter und auch Patente für Erfindungen der Mitarbeiter in die Bewertung ein.
Zwei Hauptzwecke
Eine Wissensbilanz soll zweierlei Zwecken dienen: der Verbesserung der internen und auch der externen Kommunikation - etwa durch Offenlegung der Forschungen, Forschungsziele, Mitarbeiter der einzelnen Abteilungen,
als erweiterter Tätigkeitsbericht, in dem eine Brücke zwischen der strategischen Entwicklung und operativen Controllingprozessen geschlagen werden kann und soll. Eine jährlich durchgeführte Wissensbilanz macht auch die Entwicklung über längere Zeit hinweg transparent.
Wissensbilanz ist somit ein wichtiges Steuerungs- und Kommunikationsinstrument für wissenschaftliche und wissensbasierte Organisationen, legt Rechenschaft über deren Leistung und Wirkung und dient nicht zuletzt auch dem "career building".