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Bei so viel Zeit, Geld und Energie, die wir da reinstecken, könnten die sich schon einmal melden. Aber nada. Von den Aliens kein Mucks. Und nun gibt sich auch die Dunkle Materie schwerer zu erkennen, als sie ohnehin schon ist.
In der Theorie bestehen vier Fünftel der Masse im All und auf der Erde aus Dunkler Materie. Das leiten Physiker aus den Auswirkungen ihrer Schwerkraft auf Planeten-Umlaufbahnen ab. Aber die Forscher können die Dunkle Materie weder sehen noch nachweisen, selbst nicht mit dem ausgefeiltesten Instrument der Welt. Wissenschafter des LUX-Teilchendetektors im US-Bundesstaat Dakota vermeldeten am Donnerstag, der sensibelste Teilchendetektor aller Zeiten habe im vorgesehenen Messbereich kein Dunkle-
Materie-Teilchen aufspüren können. Nur ein diffuses Hintergrundrauschen war zu hören.
Für die Forscher heißt das: Trotzdem weitersuchen. Wenn die mysteriösen Materie-Teilchen schon nicht wie vermutet mit schweren Partikeln wechselwirken, dann vielleicht mit anderen. Weiter geht es ohne schlüssige Theorie, in welchen Massen sie zu finden sind, also ohne zu wissen, was genau man sucht. Neue Instrumente sind zu bauen, größere Detektoren zu entwerfen, andere Messmethoden anzuwenden. Denn eine der Grundfragen, um die sich die Teilchenphysik seit dem Nachweis des masseverleihenden Higgs-Boson (2013) dreht, ist komplexer zu beantworten als angenommen. Der Nachweis könnte nicht wie gehofft Jahre, sondern Jahrzehnte dauern. Bis dahin heißt es: Sportsgeist zeigen, durchhalten - selbst wenn sie sich Ewigkeiten nicht melden. Schon ein Knochenjob, die Wissenschaft.