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Sommer-Saison: Wenig Sonne und kurze Urlaube

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die Zwischenbilanz über den Sommertourismus in Österreich fällt bewölkt bis heiter aus: Von Mai bis Juli 2004 gab es zwar mehr Ankünfte (+2,1%) von Touristen ist Österreich, andererseits ging die Anzahl der Nächtigungen um 1,1% zurück.


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Neben der bereits bekannten Tendenz zu Kurzurlauben dürfte vor allem das schlechte Wetter in der ersten Julihälfte manchen Gast zur vorzeitigen Abreise bewogen haben, analysiert die Statistik Austria ihre neuesten Tourismus-Daten.

Mehr Ausländer, weniger Inländer

Von Mai bis Juli 2004 wurden rund 7,8 Mio. Ankünfte und 28,2 Mio. Übernachtungen in Österreich gezählt. Weniger als ein Drittel davon sind Aufenthalte von Inländern, deren Nächtigungszahl im Vergleich zum Vorjahr um 4,9% zurückgegangen ist. Bei den Ausländern konnte hingegen ein Plus von 0,8% verzeichnet werden. Erhebliche Zuwächse gab es bei den US-Amerikanern (+23,2%). Viele Amerikaner hatten nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Fernreisen gemieden, was sich auch bei den österreichischen Tourismuszahlen deutlich niedergeschlagen hatte. So gab es im Jahr 2002 in Österreich um fast ein Viertel weniger Nächtigungen von US-Amerikanern als im Jahr davor, 2003 wurde ein weiterer Rückgang um gut 12% verzeichnet, geht aus Daten des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) hervor. Doch nun unternehmen die Amerikaner wieder mehr Fernreisen - und urlauben mit Vorliebe auch in Wien und Salzburg, erklärt die Unternehmenssprecherin der Österreich Werbung, Christa Lausenhammer, gegenüber der "Wiener Zeitung". Die Amerikaner tragen daher auch wesentlich zu den Nächtigungszuwächsen in Wien (+12,8%) und Salzburg (+3,9%) bei, während in den anderen Bundesländern die Entwicklung negativ verläuft. Von den deutschen Gästen, die traditionell das größte Kontingent an ausländischen Touristen in Österreich stellen, gab es in der ersten Hälfte dieser Sommersaison 2,7% weniger Nächtigungen, bei den Niederländern betrug der Rückgang sogar 6%.

In Kärnten mussten die Tourismusbetriebe von Mai bis Juli um 6,4% weniger Nächtigungen verkraften, das Burgenland -7,4% und die Steiermark -8,1%. Der Kärntner Tourismusreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Karl Pfeifenberger gab sich gefasst: Er sei eigentlich positiv überrascht, dass der Rückgang nicht größer ausgefallen sei. "Kärnten ist in Bezug auf das Urlaubsangebot sehr stark auf die Themen Sommer, Sonne und Süden fixiert. Wenn das Wetter nicht danach ist, bleiben die Gäste aus." Die Betriebe müssten daher mehr in Indoor-Anlagen und Alternativangebote investieren.

Pinzgauer Touristiker planen "Europa Sportregion"

Die Pinzgauer Touristiker arbeiten indessen an winterlichen Plänen für die "Europa Sportregion": Die Skigebiete Saalbach-Hinterglemm/Leogang und Zell am See mit insgesamt etwa 390 Hotels sollen durch neue Lifte und Pisten zu Österreichs größtem zusammenhängenden Skigebiet erschlossen werden. Die Umsetzung werde aber noch einige Jahre dauern.