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Gute Wirtschaftslage in Deutschland bringt mehr Gäste. | Nur in Wien bisher kräftiges Minus. | Starke Zuwächse in Kärnten. | Wien. Das gute Wetter und das stärkere Wirtschaftswachstum in Deutschland bescheren dem heimischen Fremdenverkehr in der heurigen Sommersaison bisher kräftige Zuwächse. Das geht aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor.
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Bisher liegen nur die Nächtigungszahlen von Mai und Juni vor. In diesen beiden Monaten wird üblicherweise zwischen 20 und 25 Prozent des gesamten Sommergeschäfts erwirtschaftet, während die wichtigsten Monate traditionell Juli und August sind. Doch der Beginn der Sommersaison lässt auf ein gutes Gesamtergebnis hoffen.
Insgesamt gab es im Mai und Juni 14,9 Mio. Nächtigungen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 3,5 Prozent. Getragen wurde dieser sowohl von inländischen als auch von ausländischen Gästen.
Vor allem Holländer und Deutsche urlaubten in diesem Sommer bisher verstärkt in Österreich. Bei den Holländern gab es ein Nächtigungsplus von fast 10 Prozent; bei den Deutschen - der bei weitem wichtigsten Touristengruppe für Österreich - einen Zuwachs von 4,7 Prozent. Allein die Deutschen sorgen so für mehr als 250.000 zusätzliche Nächtigungen im Mai und Juni. Verantwortlich dafür dürfte der Aufschwung der deutschen Wirtschaft sein.
Weniger Italiener
Doch es gibt auch Länder, aus denen heuer weniger Touristen kommen. Bei Italienern beispielsweise gibt es ein Nächtigungsminus von 7,1 Prozent, bei Amerikanern von 5 Prozent und bei Franzosen von 4,5 Prozent. All diese Rückgänge fallen aber im Vergleich zu den Zuwächsen aus Deutschland nicht ins Gewicht.
Der Sommertourismus war in den letzten Jahren immer das Sorgenkind des heimischen Fremdenverkehrs, sagt Peter Laimer von der Statistik Austria. Seit 2003, einem Jahr mit hervorragendem Sommerwetter, hat es in jedem Jahr Rückgänge gegeben. Wenn die Saison so weitergeht, könnte es heuer erstmals wieder ein Plus geben, meint Laimer. Ausschlaggebend dafür werde das Wetter sein.
Auffällig ist, das Wien aus dem allgemeinen Trend ausschert und Verluste verbucht. Vor allem Ausländer nächtigen diesen Sommer bisher viel weniger in Wien als im Vorjahr. Allein im Juni betrug der Rückgang mehr als 6 Prozent. Laimer sieht den Grund dafür darin, dass 2006 außergewöhnlich gut gelaufen ist. Im Rahmen des Mozartjahres lockten zahlreiche Veranstaltungen Ausländer nach Wien; außerdem hatte Österreich im ersten Halbjahr die EU-Präsidentschaft inne.
Wieder besser geht es hingegen Kärnten. Das Bundesland, das früher im Inland die klassische Sommerdestination war, konnte in den letzten Jahren immer weniger Gäste anziehen. Heuer beträgt der Zuwachs bei den Nächtigungen fast sechs Prozent. In der Tourismusregion Wörthersee ist das heurige Jahr bisher überhaupt das beste seit 1997.