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Sonnenchronik: Die lichten Tage verkürzen sich für Wien nun mehr und mehr, von 15:03 Stunden am 1. auf 13:29 Stunden am 31. Die Bürgerliche Dämmerung vom Sonnenuntergang bis zum Erscheinen der ersten Sterne sinkt von 36 auf 32 Minuten, und die Nautische Dämmerung verkürzt sich ebenso von 1:23 auf 1 Stunde 12 Minuten.
Die Sonne erreicht in Widerspiegelung des Erdumlaufs am 23. um 13.21 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) den Anfang des Tierkreiszwölftels Jungfrau. Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg zieht dann die helle Mitte des Schattens, den die Lochscheibe am Nordmast wirft, mittags über die Nordweg-Querspange mit dem Jungfrau-Symbol und dem Datum "Aug 23".
Mondchronik: Am 1. taucht der Mond nach dem Neumond tief in der Abenddämmerung im Westen als feine Neulichtsichel auf und steht tags darauf im Löwen in Erdnähe. Am 4. finden wir den Mond unweit Saturn, und die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Mondrand, die Libration, lässt am 4. den Mondnordpol randfern stehen. Das Erste Viertel tritt am 6. in der Waage ein. Am 9. zieht der Mond im Schlangenträger in niedrigster Himmelsbahn vom Aufgang zum Untergang, wobei das kleine Mare Crisium der Libration wegen weitestmöglich neben dem rechten oberen Mondrand steht.
Der 13. bringt den Vollmond im Steinbock, und am 16. sorgt wieder die Libration für einen möglichst randfernen Mondsüdpol. Seine Erdferne durchläuft der Mond am 18. in den Fischen, und am 20. finden wir ihn nahe Jupiter, ehe er am 21. im Stier das Letzte Viertel erreicht. Am 23. zieht er in höchster Bahn vom Aufgang bis zum Untergang über den Himmel.
Der Fleck Grimaldi am linken Mondrand steht am 24. librationsbedingt randfern. Neben Mars finden wir den Mond am 25. und 26. sowie am 28. als zarte Altlichtsichel tief in der Morgendämmerung neben Merkur: Eine prächtige Gelegenheit, den Anfang der Sichtbarkeit dieses Planeten zu sehen! Nach dem Neumond am 29. und der Erdnähe am 30. in der Jungfrau erscheint die feine Neulichtsichel zum zweiten Mal im August tief in der Abenddämmerung im Westsüdwesten.
Planetenlauf: Merkur im Löwen taucht am 28. tief in der ostsüdöstlichen Morgendämmerung auf. Venus ist im Strahlenkranz der Sonne verschwunden. Mars steht morgens niedrig im Stier, steigt aber später hoch zwischen Ostnordosten und Osten. Er wechselt vom Stier in die Zwillinge. Jupiter leuchtet um Mitternacht im Widder zunächst noch tief, steigt aber später im Widder hoch zwischen Osten und Ostsüdosten. Im Fernglas von sechs- bis achtfacher Vergrößerung, das ruhig gehalten, aufgelegt oder auf einem Kamerastativ angebracht ist, zeigen sich die jeden Morgen anders stehenden vier großen Monde. Näheres dazu ist im Österreichischen Himmelskalender zu finden (Zusendeauftrag ist der Eingang von 6 Euro auf das PSK-Konto 7907.948, BLZ 60.000, "HK" und Adresse).
Saturn in der Jungfrau steht abends schon tief zwischen Westsüdwesten und Westen in der Jungfrau. Wegen seines Ringsystems erscheint der Planet im Fernglas länglich.
Die Perseiden: In den Nächten vor Mitte August, zwischen Mitternacht und 5 Uhr MESZ, wenn die Morgendämmerung beginnt, zeigen sich Sternschnuppen, die aus dem Sternbild des Perseus zu kommen scheinen - daher ihr Name. Es sind Reste des Kometen P/109 Swift-Tuttle, die er längs seiner Bahn um die Sonne ausgestreut hat und die beim alljährlichen Durchflug der Erde durch diesen Teilchenring mit ihr zusammenstoßen und in der Lufthülle verglühen. Heuer stört leider der Mond, so dass sich weniger Perseidenmeteore als sonst zeigen werden.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 7. um 21.50 Uhr und für den 21. um 20.55 Uhr MESZ. Wenn wir sie mit dem Himmel vergleichen wollen, drehen wir sie so, dass die Himmelsrichtung, in die wir schauen, auf der Karte unten liegt. Das Kästchen mit dem S bezeichnet den Saturn und die strichlierte Kreislinie deutet den Zug der Milchstraße an.
Strahlende Sommersterne zieren den abendlichen Augusthimmel: Arkturus im Bärenhüter, Antares im Skorpion, Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Deneb hat 56000-fache, Atair dagegen nur 10-fache Sonnenleuchtkraft. Dass beide fast gleich hell erscheinen, liegt an den Entfernungen: Deneb steht 3200, Atair nur 17 Lichtjahre tief im Raum. Atair dreht sich so schnell, dass Aufnahmen mit modernster Technik deutlich seine starke Abplattung zeigen. Alle Daten zu den hellsten Sternen - den "Edelsteinen am Sternenhimmel" - finden sich im Begleitband zum Freiluftplanetarium. Zusendeauftrag ist der Eingang von 13,30 Euro auf PSK-Konto 93053136, BLZ 60000.
Freiluftplanetarium: Sterngarten Georgenberg, Wien 23, bei der Wotruba-Kirche. Freitag 5., 10.30 Uhr: Tierkreis, Wandelgestirne und Horizont. Samstag 13., 21 Uhr: Vollmondnacht. Nachbarwelt im All, Neu- und Altlicht, Oberfläche; Flug zum Mond. Bitte Taschenlampe und Fernglas mitnehmen. Teilnahme frei.
Näheres: http://www.astronomisches-buero-wien.or.at/, Tel. 01-889 35 41.