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Sommerzeit-Vorteile für Leib und Leben

Von Eva Stanzl

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Um 16.26 Uhr ging am Montag in Wien die Sonne unter. Bis zum 21. Dezember schrumpft der Tag weiter auf 8 Stunden, 20 Minuten und 28 Sekunden und endet dann um 16.02 Uhr. Nicht gerade viel für den Vitamin-D-Haushalt. Auch enttäuschend für emsige Angestellte, die in der Freizeit kein Sonnenlicht sehen. Wozu also die Finsternis? Gegner der Sommerzeit argumentieren, die Winterzeit sei die "Normalzeit", die natürlichen Rhythmen entspreche. Es sei das gesündeste für Mensch und Tier, in einer Uhrzeit zu leben, die möglichst mit dem Lauf der Sonne übereinstimme.

Ein schwaches Argument. Denn wenn wir in einer urbanisierten Welt, in der unzählige Menschen, jung wie alt, den Großteil des Tages bei elektrischem Licht absitzen, uns ernsthaft wieder nach dem Sonnenstand richten sollten, ließe sich auch noch anderes argumentieren. Etwa, dass nur die Schrittgeschwindigkeit der menschlichen Wahrnehmung entspreche, man daher Auto, Bahn oder Flugzeug gar nicht hätte erfinden dürfen!

Zu Peter Rosseggers Zeiten, vor 125 Jahren, galt die Eisenbahn tatsächlich als Teufelswerk, das "mit rechten Dingen nicht zuginge". Heute sind wir jedoch ständig unterwegs. In diesem modernen Leben könnte die Sommerzeit laut US-Forschern echte Vorteile bringen. Nach der Zeitumstellung gibt es um 16 Prozent mehr Wildunfälle, da sich die Dämmerung in die Hauptverkehrszeit verschiebt. Wegen schlechtere Sichtbedingungen werden auch ganz allgemein mehr Kfz-Unfälle gezählt. Wir sollten keine Zeit verlieren, die Winterzeit abzuschaffen.