Bildungsminister Faßmann kündigt Runden Tisch im Sommer an, um weiteren Schulschließungen vorzubeugen. 27 Schulpsychologen werden zusätzlich eingestellt.
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Das Bildungsministerium setzt weitere Maßnahmen, um Folgen der Coronakrise mit wochenlangem Heimunterricht und Schulschließungen abzufedern und Vorkehrungen für das kommende Schuljahr zu treffen. In der Fragestunde des Nationalrats kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann an, dass die Sonderförderkontingente für Schüler mit Lerndefiziten im heurigen Herbst verlängert werden. Zur Unterstützung wegen der psychischen Belastungen wird die Zahl der Schulpsychologen um 27 Vollzeitposten aufgestockt.
Seit dem März dieses Jahres stehen den Schulen insgesamt 200 Millionen Euro an Sonderförderung zur Verfügung, um Schülerinnen und Schüler, die wegen des coronabedingten Heimunterrichts Probleme haben, mit bis zu zwei Stunden pro Woche außertourlich unterstützen zu können. "Im Wintersemester müssen wir das weiterführen", versicherte Faßmann am Donnerstag im Nationalrat. Denn die Lernrückstände könnten bis zum Sommer nicht aufgeholt werden. Im laufenden Schuljahr seien bisher nicht alle Förderstunden ausgenützt worden, erläuterte er. Bis Anfang Mai seien vorerst 65 Prozent des Förderkontingents ausgeschöpft worden.
Zur besseren Unterstützung wegen der erhöhten psychischen Belastung von Schülern soll nicht nur die Anstellung von zusätzlich 27 Schulpsychologen beitragen. Bisher sind es laut Bildungsressort rund 180. Die Schulpsychologen sollen außerdem von sich aus vermehrt in den Schulen präsent sein und nicht erst abwarten, bis sich Schulen wegen benötigter Unterstützung melden.
Was das kommende Schuljahr betrifft, so könne man die genaue epidemologische Situation zwar nicht prognostizieren, räumte der Bildungsminister ein. Vor allem das "systematische Testen", das nun im Schulvollbetrieb dreimal in der Woche stattfindet, habe dazu beigetragen, die dritte Coronawelle zu durchbrechen. Was Schulschließungen betrifft, habe es Österreich auch "besser gemacht" als Nachbarstaaten wie etwa Deutschland, meinte der Minister.
Um Vorkehrungen für das neue Schuljahr zu treffen, kündigte der Bildungsminister Runde Tische mit Experten und Parteienvertretern im Sommer an, um Schulschließungen möglichst vorzubeugen und Präsenzunterricht sicherzustellen. Grundsätzlich ist Faßmann allerdings zuversichtlich. Er stützt sich dabei auf die, wie er erklärte, "hohe Durchimpfung" bei den Lehrern. Er hoffe auch, dass die Impfungen bei älteren Schülern ab 16 Jahren hohe Akzeptanz finden werde und auf die Möglichkeit, dass es bald eine Zulassung von Corona-Impfungen für Schüler ab 12 Jahren geben werde.
Sorge wegen Volksschulen und Kindergärten
"Sorge" würden ihm aber noch Kindergärten und Volksschulen bereiten. Speziell auch für diese Gruppen sollen Maßnahmen bei den Runden Tischen beraten werden. Generell setze man beim Schutz in den Schulen weiter auf Testen, Impfungen und Hgyienemaßnahmen. Ein Abgehen von der Maskenpflicht im Unterricht wollte der Bildungsminister gerade jetzt nach den Öffnungsschritten mit vollem Präsenzunterricht für alle Schüler nicht in Aussicht stellen: "Ein klein wenig Vorsicht ist geboten", sagte Faßmann.