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Sonne ohne Reue

Von Christina Mondolfo

Reflexionen

Die ersten strahlendschönen Sonnentage haben wir schon genossen, viele weitere folgen hoffentlich noch. Doch im Umgang mit der Sonne sollte man gewisse Regeln beachten.


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Die vermehrte Sonneneinstrahlung hat neben all ihren positiven Auswirkungen auf Körper und Gemüt aber leider auch unangenehme Schattenseiten. So leidet mittlerweile bereits fast jeder fünfte Europäer unter einer Licht- oder Sonnenallergie. In 90 Prozent der Fälle ist die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) die Ursache. Sie geht mit roten Pickelchen und/oder größeren geröteten Flächen einher, hinzu kommt starker Juckreiz. Die am meisten betroffenen Stellen sind Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme, Handrücken und Beine. Ausgelöst wird die PLD vor allem durch UVAStrahlen, die im Hautgewebe Freie Radikale entstehen lassen. Diese wiederum schädigen die Zellen und lösen "oxidativen Stress" aus, der sich dann eben in den bereits geschilderten Symptomen äußert.

Doch selbst wenn man nicht zu den Allergie-Geplagten gehört, sollte man entsprechende Vorsicht walten lassen. Denn die UV-Strahlen sind eine der Hauptursachen für die Hautalterung, da die DNA der Hautzellen bei jeder Sonnenbestrahlung angegriffen wird. Verstärkte Faltenbildung, schlaffe Haut und Pigmentstörungen sind sichtbare Zeichen lichtgeschädigter Haut.

Langsame Gewöhnung. Was also tun, damit man die Schönheit und Gesundheit der Haut erhält? Am besten gewöhnt man die Haut langsam an die Sonne und verbringt anfangs möglichst viel Zeit im Schatten. Die Stunden zwischen 11 und 15 Uhr sollte man überhaupt nicht in der Sonne verbringen, auch bei sonnenunempfindlicher Haut. Und nicht vergessen - das Sonnenschutzmittel bereits eine halbe Stunde vor dem ersten Sonnenbad auftragen! Leichte Kleidung aus Baumwolle oder Leinen schützt ebenfalls. Zusätzlich kann man bereits rund vier Wochen vor Urlaubsantritt damit beginnen, spezielle Kapseln, die die Antioxidantien Beta-Carotin und Lycopin enthalten, einzunehmen.

Das Solarium ist übrigens keine gute Wahl zur Vorbräunung. Die dort eingesetzten UVA-Strahlen lassen zwar vorhandene Pigmente nachdunkeln, eine Neubildung wie durch die normale Sonne wird jedoch nicht angeregt.

Eincremen, eincremen, eincremen. Wichtig ist auch das richtige Sonnenschutzmittel. Der darin enthaltene Lichtschutzfaktor richtet sich sowohl nach dem eigenen Hauttyp als auch nach dem Urlaubsort: Je näher am Äquator und je heller die Haut, desto geringer ist die Eigenschutzzeit und umso höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF) sein. Das Sonnenschutzmittel sollte selbstverständlich Schutz sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen bieten.

Die verwendeten Filter können entweder physikalischer oder chemischer Natur sein. Der erste besteht meist aus Titanoxid und Zinkoxid, deren Mikropigmente das UV-Licht reflektieren. Der zweite wandelt dagegen die UV-Strahlung in harmlose Infrarotenergie um. In vielen Sonnenschutzmitteln werden heute bereits beide Filter eingesetzt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Photostabilität des Filters: Nur in diesem Fall ist gewährleistet, dass die Wirksamkeit während der gesamten Besonnungsdauer anhält.

Worauf kaum jemand achtet, ist, wie viel des Sonnenschutzmittels man aufträgt. Während die empfohlene Menge bei ca. 30 ml für den gesamten Körper liegt, verwenden die Verbraucher meist nur rund 15 ml. Durch die Verringerung der Schichtdicke nimmt allerdings auch die Sonnenschutzwirkung um bis zu 50 Prozent ab.

Mogeln geht nicht. Wenn man die maximale Schutzzeit erreicht hat, hilft auch erneutes Eincremen nicht mehr. Die Haut lässt sich nicht betrügen und die Gefahr eines Sonnenbrandes bzw. schlimmer Spätfolgen sollte man nicht unterschätzen.

Das Gleiche gilt auch für wasserfeste Produkte. Wenn ein Mittel diese Bezeichnung auf der Verpackung hat, so muss es garantieren, dass nach zwei Bädern noch mindestens 50 Prozent des LSF vorhanden sind. Nachcremen sollte aber trotzdem nach jedem Schwimmen obligat sein.

Achtung Kinder! Sonnenschutz ist bei Kindern besonders wichtig. Der Mensch erlebt 50 bis 80 Prozent der UV-Strahlung und daher auch die meisten Schäden durch Sonne in seinen ersten 18 Lebensjahren. Und die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenbrand . . .

Kinderhaut ist aus mehreren Gründen sehr sonnenempfindlich: Die Haut ist wesentlich dünner als die der Erwachsenen und die Fähigkeit, eine schützende Lichtschwiele zu bilden, entsteht erst im Laufe der Jahre. Kinderhaut kann noch keine Pigmente (Melanin) bilden und UV-Schäden nicht reparieren. Deshalb sollten Kinder im ersten Lebensjahr überhaupt nicht ohne Kleidung der Sonne ausgesetzt werden. Danach sollte man zu speziellen Kinder-Sonnenschutzprodukten greifen.

Braun ohne Sonne. Wer nicht in die Sonne mag - aus welchen Gründen auch immer -, der kann mittels Selbstbräuner zarte Farbe auf die Haut bringen. Diese führen zur Färbung der äußersten Hautschicht, genau wie beim Haare Färben. Da sich die Haut immer wieder erneuert, ist ein Nachfärben etwa alle vier Tage notwendig.