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Sonntagsarbeit: Mehr Geld, aber auch Belastung

Von Christian Rösner

Analysen

Rückständig oder rücksichtsvoll. | Die Diskussionen gibt es seit Jahren: Sollen die Geschäfte in Wien am Sonntag geöffnet haben oder nicht?


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Wenn man beispielsweise an den Supermarkt am Praterstern denkt, der aufgrund seiner Bahnhofsnähe auch am Sonntag offen haben darf, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass durchaus ein Bedürfnis nach sonntäglicher Nahrungsversorgung besteht. Aber das ist nicht der Punkt, zumal die Lebensmittelkonzerne ihre Filialen am Sonntag gar nicht flächendeckend öffnen wollen. Auch die Touristen und die Einzelhändler sind daran nicht interessiert, wie nun eine Studie der Wirtschaftskammer ergab.

Die Einkaufszentren würden aber gerne ihre Pforten offen halten - wenigstens vier Mal im Jahr. "In dieser Sache ist Österreich rückständig", kritisiert etwa Donauzentrum-Geschäftsführer Nils-Christian Hakert. Gegner der Sonntagsöffnung befürchten aber, dass dadurch kleinere Geschäfte auf der Strecke bleiben. Und vor allem Frauen seien im Handel ohnehin bereits mit familienfeindlichen Arbeitszeiten konfrontiert - da brauche man nicht noch eine zusätzliche Belastung, meinen die Wiener Grünen. Selbst wenn dafür neue Arbeitsplätze, etwa in Form von geringfügig Beschäftigten eingesetzt werden, wäre damit mangelnde soziale Absicherung verbunden, kritisiert die Gewerkschaft. Für Hakert eine Frage der Eigenverantwortung - schließlich könne man frei über dieses Zusatzeinkommen entscheiden.