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SOS Winterspiele

Von Christoph Rella

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Olympische Spiele im Sommer? Das hat doch etwas. Nicht nur sind dort im Vergleich zu den Winterspielen mehr Sportarten vertreten, sondern sie kommen auch den Veranstaltern billiger - im Vergleich zu Vancouver und Sotschi zumindest. Hinzu kommt: Man braucht sich nicht um das Wetter zu sorgen, was daher rührt, dass Berge nicht Teil der Ausschreibung und daher keine Millionen für Schneekanonen auf die Seite zu legen sind.

Kaum anders lässt sich wohl der Andrang an Bewerbungen, denen die Sommerspiele im Vergleich zum Stiefkind Winterspiele alle vier Jahre ausgesetzt sind, nicht erklären. So haben sich zuletzt für die Ausrichtung von Olympia 2024 - die Bewerbungsfrist lief am Dienstag aus - nicht weniger als fünf Städte beworben, wobei die Tatsache, dass es sich bei den Bewerbern Hamburg, Paris, Rom, Los Angeles und Budapest um weitgehend diktatorenfreie und (damit auch hoffentlich) weniger korruptionsanfällige Vertreter urbaner Sportbegeisterung handelt, beruhigend wirkt. Mit Blick auf die Bauchschmerzen, welche die jüngste Vergabe der OlympischenWinterspiele 2022 an Peking - einziger Konkurrent war das nicht gerade für seine Liebe zu Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bekannte Kasachstan (mit Almaty) gewesen - bei vielen Beobachtern erzeugt hat, kommt das nun beginnende Rennen um das Olympia-Ticket 2024 nahezu als Kontrastprogramm daher.

Und das zeigt deutlich: Man wird sich für die Winterspiele etwas einfallen lassen müssen, oder es gibt sie in 30 Jahren nicht mehr. Und daran wird nicht allein der Klimawandel schuld sein.