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Non-Profit-Organisationen geraten zunehmend unter Druck, weil die öffentliche Hand ihnen immer weniger Geld zur Verfügung stellt. Soziale Dienste versuchen sich deshalb unter dem Begriff Sozialwirtschaft eine neue Position im Bewusstsein der Gesellschaft zu verschaffen. Und an der Kepler-Universität in Linz wird ein eigener Studienzweig Sozialwirtschaft angeboten.
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Die sozialen Dienste - wie etwa Kranken- und Altenpflege, Kinderbetreuung, Schuldnerberatung und Asylbetreuung - sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft. Jeder Mensch nimmt diese irgendwann einmal in Anspruch; durch die demographische Entwicklung wird der Bedarf daran zunehmen. "Doch die 6.000 Unternehmen mit ihren 140.000 Beschäftigten müssen mit einem schlechten Image zurechtkommen", bedauert Veronika Litschel, Sprecherin des Netzwerks Sozialwirtschaft. Zumeist werde die soziale Arbeit nur mit den Kosten, die diese der Allgemeinheit bereitet, in Verbindung gebracht.
Sepp Eisenriegler, Chef des Reparatur- und Servicezentrums, widerspricht: "Wir bekommen Geld für eine adäquate Leistung, die sonst niemand erbringen will und keien Almosen." Das Reparatur- und Servicezentrum ist eine von 13 Beschäftigungsinitativen, die sich als Repanet zusammengeschlossen haben. Dort werden Langzeitarbeitslose zu Reparaturdienstleistern ausbildet, der Arbeitsmarkt damit entlastet und die regionale Kauf- und Wirtschaftskraft stärkt. Als EQUAL-Projekt wird das Repanet vom Europäischen Sozialfonds und Wirtschaftsministerium unterstützt.
Der Vermutung, dass viele Wirtschaftstreibenden in diesen Projekten eine Konkurrenz sehen, stellt ÖGB-Sekretär Richard Leutner entgegen: "Die Wirtschaft würde benachteiligte Menschen nie beschäftigen." Auch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein lobt die Leistungen der Sozialwirtschaft. Trotzdem müssen im kommenden Jahr viele Initiativen damit rechnen, keine EQUAL-Förderung mehr zu bekommen.