"Wohlstand für alle" war das politische Credo von Ludwig Erhard, der nach dem Zweiten Weltkrieg das deutsche Wirtschaftswunder einleitete und mit seiner Politik nicht nur unseren Nachbarn, sondern auch Österreich einen ungemeinen Aufschwung bescherte. Heute, ein halbes Jahrhundert danach, gewinnt dieser Satz wieder an Bedeutung. Was aber tatsächlich dahinter steckt, ist nichts anderes als ein Erfolgslauf der sozialen Marktwirtschaft.
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Auch jetzt, wenn sich mancherorts langsam der Nebel nach dem globalen Finanzkollaps lichtet, Wirtschaftsdaten einen kleinen Aufwärtstrend verzeichnen und eine leichte Entspannung auf den Finanzmärkten spürbar ist, gibt es keine Alternative zur sozialen Marktwirtschaft - genauso wie damals. Denn wer glaubt, jetzt mit anderen, ewiggestrigen Systemen Stimmung machen zu können, setzt aufs falsche Pferd.
In einem Land und in einer Gesellschaft wie in Österreich, wo Leistungsprinzip und Eigenverantwortung ein hohes Gut sind, können nur mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft die richtigen Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Erfordernisse gegeben werden. Gerade die tausenden Klein- und Mittelbetriebe, das Rückgrat unserer Volkswirtschaft, müssen sich jetzt auf eine Politik verlassen können, die auf den Grundpfeilern der Marktwirtschaft basiert und die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schafft. Nur so können die Arbeitslosigkeit sinken, das Wachstum steigen und die Steuereinnahmen wieder nach oben klettern. Das schafft wiederum die Grundlage für ein solides Wirtschaften des Staates.
Was man aber in der Diskussion und den leidvollen Erfahrungen der vergangenen Monate nicht vergessen darf, sind die Konsequenzen, die aus der Wirtschaftskrise zu ziehen sind. Wir brauchen keine Systemänderung, sondern das bestehende - die soziale Marktwirtschaft - muss auf ein breiteres Fundament gestellt werden. Denn versagt haben wenige, geldgierige Kasinokapitalisten auf der Wall Street, und dafür müssen nun die Volkswirtschaften gerade stehen.
Wenn wir über unsere Grenzen und den Tellerrand blicken, können wir alle mit Stolz auf die Initiativen der Regierung im Kampf gegen die Krise verweisen. Während andere Staaten noch über das Wie und Ob diskutierten, brachten Finanzminister Josef Pröll und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner Maßnahmen auf Schiene, die sich rasch auf die heimischen Betriebe, Arbeitnehmer und Familien auswirkten. Ein wesentlicher Faktor, der private Konsum der Bevölkerung, konnte somit intakt gehalten werden und weitere schwerwiegende Schäden an unserer Volkswirtschaft abwenden.
Für Österreich und Europa hat sich die soziale Marktwirtschaft allemal ausgezahlt und wird uns auch in Zukunft noch viel Wohlstand und Sicherheit bringen.