Für die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung tritt der ÖAAB ein. ÖAAB-Obmann Fritz Neugebauer konstatiert eine "dramatische" Bevölkerungsentwicklung.
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In seiner neuen Kampagne "Der Spagat - Familie & Beruf", zu der auch ein Buch mit vielen Vorschlägen und Statistiken erschienen ist, geht es dem ÖVP-Arbeitnehmerflügel um die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wie Fritz Neugebauer gestern in einer Pressekonferenz betonte, wolle man damit das Bewusstsein für die Wichtigkeit dieses Themas schärfen. Die Regierung habe mit dem Kinderbetreuungsgeld und mit dem Rechtsanspruch auf Elternteilzeit schon viel getan.
Neugebauer wies auf eine "dramatische Entwicklung" hin: das starke Ansteigen der Lebenserwartung bei gleichzeitigem Sinken der Geburtenrate. "Faktisch haben wir uns entschieden, auszusterben" bezog er sich auf ein Zitat des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner im Begleitbuch zur Kampagne. Man müsse junge Frauen dazu motivieren, ein Leben mit Kind und Karriere zu wagen. Nur so sei der hohe Standard im österreichischen Sozialsystem halten.
Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen notwendig, betonte ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek. Kindergärten seien vorschulische Bildungseinrichtungen, keine "Abstellkammern bösartiger Eltern". Die ÖAAB-Vertreter forderten eine individuelle steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung.