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Spanien, Taiwan, Tirol

Von René Freund

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Am Dienstag in der Serie "Die Radiokolleg-Bibliothek" zu Gast: der Filmemacher Caspar Pfaundler. Ich war froh, den sympathischen Tiroler via Radio etwas näher kennen zu lernen, hatte ich doch vor kurzem seinen Film "Lost and Found" gesehen, bei dem er für Buch, Regie, Kamera und Schnitt verantwortlich zeichnete und en passant noch die männliche Hauptrolle spielte. Aus dem Interview mit Pfaundler ergaben sich für mich drei wichtige Hinweise, die ich hiermit weitergeben möchte:

Erstens: Hören Sie sich die Ö1-"Radiokolleg-Bibliothek" an, um 9.30 Uhr oder in der nächtlichen Wiederholung um 22.40 Uhr. Künstlerinnen und Künstler geben darin Einblick in ihre Lesegewohnheiten, und das ist immer interessant, oft sehr spannend und meistens witzig.

Zweitens: Falls Sie es damals aus notorischer Abneigung gegen Bestseller nicht gelesen oder es aus einem anderen Grund versäumt haben sollten, holen Sie das von Caspar Pfaundler empfohlene Buch nach: "Mein Herz so weiß" von Javier Marías. Pfaundler hat es auf den Punkt gebracht: Man verschlingt das Buch des spanischen Autors atemlos, obwohl es im herkömmlichen Sinn gar nicht spannend ist.

Drittens: Gehen Sie ins Votiv-Kino und sehen Sie sich Pfaundlers Film "Lost and Found" an. Ein Österreicher recherchiert in Taiwan in Sachen Produkt-Piraterie und lernt dabei die Frau seines Lebens kennen. Die Dialektik von Fremde und Heimat, das Thema des Films, fand bei mir auch im Kinosaal statt: Ich saß neben zwei Taiwanesen, die sich im Tiroler Dialekt über den Film unterhielten. Zu schön, und trotzdem wahr.