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Die Lottogesellschaft hat sich mit dem ORF zusammengetan, um das Spielfieber der Österreicher zur Unterhaltung zu nutzen: Der ORF gab bekannt, dass die erste Ausgabe der Quizsendung "Alles ist
möglich" am Montag 1.153.000 Zuschauer (17,2 Prozent Reichweite, 40 Prozent Marktanteil) hatte, am Dienstagabend waren 1.391.000 Heimspieler (20,7 Prozent Reichweite, 51 Prozent Marktanteil) dabei.
Wer zuschaut, überprüft, ob er selber gewinnen hätte können. Auch wenn manche Fragen alle Schamgrenzen ignorierten · Sind Caspar, Melchior und Balthasar auch als 3 Spitzbuam, Trio Infernale,
Triumvirat oder die Hl. drei Könige bekannt? · so ist nicht zu leugnen, dass Spannung aufkommt, wenn man zuschaut, ob eine junge Dame mit Allgemeinbildung nun 640.000,· gewinnt oder nicht. Als sie am
Dienstagabend ganz sicher wusste, dass es sich bei Aspirin um Acetylsalicylsäure und nicht etwa um Aceton, einen Bestandteil von Nagellackentferner, handle, da merkte man, dass diese Kandidatin dem
Quizmaster Rainhard Fendrich ein bisschen unheimlich war.
Das ganze wäre also so weit ganz lustig, wenn nicht der ORF mit diesem Quiz die erste Sendung installiert hätte, die zum Zwecke einer Werbeeinschaltung unterbrochen wird. Noch ist die Unterbrechung
kurz, aber weil beim ORF selten etwas besser wird, kann man erwarten, dass sich der Werbeblock öffentlich-rechtlich schleichend verlängern wird.