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Endlich wissen auch ausländische Skiartisten im Weltcup zu gewinnen. Der Amerikaner Daron Rahvles ritt am Schnellsten über die Abfahrt zu Bormio, der Schweizer Didier Defago kantete sich zum Super-G-Sieg in Val d'Isere, der Amerikaner Bode Miller schließt im Gesamt-Weltcup zu Stephan Eberharters Ski-Enden auf. Es drohte die Industrie à la Formel 1 unlustig zu werden, immerhin gewann Eberharter, der Schumacher des Skizirkus, schon fünfmal, ehe er in Val d'Isere in den Schnee und mittels Knieverletzung für kurze Zeit aus dem Zirkuszelt flog.
Abwechslung, Spannung und neue Gesichter bringen Kurzweiligkeit für die Fernsehzuschauer. Auch Kommentatoren wie Robert Seeger müssen dies akzeptieren. Er feiert vor dem Mikrofon Fünffach- und Sechsfachsiege der rot-weiß-roten Brettlstars wie seinen persönlichen Triumph. 100 Punkte für Seeger für den Gesamt-Weltcup der TV-Stationen. Ein logischer Parallelschwung. Neben den besten Skifahrern moderieren die vermeintlich besten Reporter. Wen wundert's also, dass der ORF so viel überträgt wie kein anderer Sender.
Zähneknirschend muss man nun eingestehen, dass auch andere, nicht-österreichische Alpinisten den Weg zum Sieg gefunden haben. Wir können ihnen doch gnädig die eine oder andere Freude gewähren. Doch für den Ski-Weltcup und das Fernsehen ist die Rotation auf dem Podium ein Segen. Wenn nicht im Voraus der Sieger feststeht, zeigen Skifans mehr Interesse an den Übertragungen. Nur bei den Damen muss noch irgend jemand Janica Kostelic ausbremsen.