Zum Hauptinhalt springen

Sparen ist hoch im Kurs

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Die ÖsterreicherInnen sind - zurzeit - wahre Sparefrohs: Die Geldvermögensbildung privater Haushalte ist in den ersten drei Quartalen 2003 um 3% auf 8,83 Mrd. Euro gestiegen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Wert bei 7,4 Mrd. Euro. Das gab die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Donnerstag bekannt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Rund 60% davon entfielen auf Bargeld und Bankeinlagen. Mit Angstsparen oder einer Konsumverweigerung habe das aber nichts zu tun - eher mehr mit einer "abwartenden Haltung", hieß es gegenüber der "Wiener Zeitung" aus der OeNB - bei steigenden Zinsen würden diese kurzfristigen Finanzierungsinstrumente in längerfristige geändert.

Die wieder im Steigen begriffenen Aktienkurse im zweiten und dritten Quartal haben übrigens "überraschender Weise" nichts an dieser abwartenden Haltung geändert - vermutlich, da das Vertrauen in die Kapitalmärkte noch nicht übermäßig hoch sei. Im dritten Quartal 2003 haben private Anleger börsennotierte Aktien im Wert von 170 Mill. Euro erworben, geht aus einer OeNB-Aussendung hervor. Die größten Einzelposten sind dabei auf neue Börsenplatzierungen entfallen - so etwa gingen 3% des auf der Wiener Börse aufgelegten Aktienpakets der Bank Austria sowie 10% der VOEST-Aktien an Privatanleger.

Besonders großes Interesse privater Haushalte gab es an Finanzprodukten der Vertragsversicherungen und Pensionskassen. Verstärkt wurde dieser Trend durch das im vergangenen Jahr neu angebotene Finanzprodukt "Zukunftsvorsorge": Auch die Lebensversicherungen zeigten 2003 Zuwächse von etwa 750 Mill. Euro pro Quartal.

Der Marktwert der finanziellen Vermögenswerte privater Haushalte betrug zum 30. September des vergangenen Jahres 298,1 Mrd. Euro.

Weniger Kreditaufnahmen

Die Bereitschaft der privaten Haushalte zur Neuverschuldung ist in den ersten drei Quartalen 2003 um 200 Mill. Euro auf 3,2 Mrd. Euro gesunken. Damit ist die Verschuldung um 3,6% gegenüber dem Jahresende 2002 gestiegen, geht aus der Finanzstatistik der OeNB über den Vermögensaufbau und die Verschuldung der privaten Haushalte hervor.

Zum Stichtag am Ende des dritten Quartals betrug die Verschuldung 91,5 Mrd. Euro. Die gebremste Bereitschaft zur Neuverschuldung sei vor dem Hintergrund "weiterhin verhaltener Einkommensentwicklungen" zu sehen, hieß es..