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Kaum hat Pröll seine Nichtkandidatur erklärt, erklärt Van der Bellen, als Kandidat in die Schlacht zu ziehen; via Facebook und YouTube. Via Medien, die bei Griss als "Amerikanisierung" gerügt wurden. Quod licet Iovi, non licet bovi. Und Griss wird weiterhin ihre medialen Prügel bekommen.
Dass ein Kandidat schon vor der Wahl unmissverständlich erklärt, dass er uU - einfach weil er bzw. seine Ideologie und Lobbyisten es für richtig halten - den Willen des Souveräns ignorieren und sein Imperium sogar gegen den Willen des Souveräns einsetzen würde, eröffnet einen tiefen Einblick in das Bewusstsein unserer Polit-Elite.
Die Angst vor einer Quereinsteigerin, die im Unterschied zu den üblichen Quoten-Quereinsteigern parteiunabhängig ist, muss enorm sein.
Die Bundespräsidentenwahl droht zu einer kostspieligen, mit Steuermitteln, die anderswo schmerzlich fehlen, finanzierten Materialschlacht zu verkommen, in der Griss nur wenig Chancen blieben.
Spätestens am 24. April wird feststehen, ob Österreich auch weiterhin durch eine Polit-Elite vertreten wird, die ohne Wenn und Aber unter persönlicher Aufopferung für das Wohl aller Österreicher und -innen auch in schweren Zeiten mit starker Hand ihre Pflicht auf Punkt und Beistrich erfüllt, oder ob der Souverän Mut für ein Experiment mit der Wahrheit haben wird.
Sprechpuppen haben wir genug. In die Hofburg sollte wieder ein Kirchschläger sitzen. Vieles spricht mM dafür, dass am ehesten Griss das Trockenlegen der Sümpfe und sauren Wiesen fordern würde.
Zwei ehemalige Höchstrichter, Adamovich und Rzeszut, sprachen sich aus Überzeugung in der Causa Kampusch gegen den gerichtlichen Mainstream aus. Griss wird keine Wunder bewirken, aber ihr ist mM zuzutrauen, sich aus Überzeugung gegen die Mainstreams der Partei-Elite auszusprechen.